Matthias Platzeck zu 30 Jahren Mauerfall. "Niemand will die DDR zurück"

Der frühere brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck zieht 30 Jahre nach dem Mauerfall im Gespräch mit RT Deutsch eine ambivalente Bilanz. Vieles sei falsch gelaufen bei der deutschen Einheit. Dennoch wünsche sich niemand die DDR zurück.

30 Jahre nach dem Mauerfall ist Deutschland nur auf dem Papier vereint. Etwa 50 Prozent der Ostdeutschen fühlen sich als Menschen zweiter Klasse. Kein einziger DAX Konzern hat seine Konzernzentrale in den neuen Bundesländern. Über zwei Millionen junge Menschen haben den Osten gen Westen verlassen. Über all diese Probleme spricht Ministerpräsident a.D. Matthias Platzeck im Interview mit RT Deutsch.

Platzeck, selbst in der DDR groß geworden, erklärt, dass es damals keine Vorlage für die Einheit gegeben habe. Die Dinge seien einfach passiert, Vieles sei deswegen in die falsche Richtung gelaufen.
Aber nicht alles sei schlecht, stellt der Vorsitzende der Kommission "30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit" fest und nennt als Beispiel die aufstrebende Hochschullandschaft, von der er sich in Zukunft viel für den Osten verspricht. Platzeck ist überzeugt, dass sich niemand die DDR zurückwünscht.