Die einstige Sea-Watch 3 Kapitänin Carola Rackete will sich von ihrer Vergangenheit als Seenotretterin von Geflüchteten befreien und positioniert sich als Klimaaktivistin. Rackete ernährt sich fast nur vegan und reist nicht mit dem Flugzeug.
Auf ihrer Kleidung zeigt sie das Symbol von "Extinct Rebellion". Die Gruppe steht in der Kritik, da sie, anders als "Fridays for Future", nicht friedlich demonstriert, sondern das öffentliche Leben durch Sitzblockaden, oder wie im jüngsten Beispiel den Flugverkehr durch Drohnenflüge in London, lahmzulegen versucht.
Vor Publikum sagte Rackete in Berlin:
Ich bin heute nicht hier, um über die Seenotrettung zu sprechen. Sondern ich bin hier als Naturschutzkönigin. Und auch als Bürgerin. Und auch als Teil der Natur selbst.
Auch das Buch der 31-Jährigen, deren Markenzeichen ihre Dreadlocks sind, beschäftigt sich nur wenig mit der Seenotrettung, sondern viel mehr mit den menschengemachten Umweltschäden. Es trägt den Titel: "Handeln statt hoffen – Aufruf an die letzte Generation." Rackete verfasste es in Frankreich. Journalisten trifft sie nur, wenn diese nicht mit dem Flugzeug reisen, um ein Interview mit ihr zu führen. Ihr früheres Engagement für die Umwelt habe niemand wahrgenommen, kritisiert Rackete die Medien. Nach ihrem Nautikstudium war sie Offizierin auf Forschungsschiffen im Polarmeer und will auch wieder als Wissenschaftlerin tätig werden.
Laut Rackete stehe die "menschliche Gesellschaft vor einer Existenzfrage". Klimawandel sei schließlich eine der Fluchtursachen.