Wegen Kindesmissbrauchs: 16-jähriges Opfer im Lügde-Prozess nun Angeklagter

Im Missbrauchsfall Lügde steht ein Opfer, das von einem mittlerweile verurteilten Täter missbraucht wurde, nun als Angeklagter vor Gericht. Der 16-Jährige muss sich im Oktober vor dem Landgericht Paderborn verantworten – wegen des Vorwurfs von Kindesmissbrauch.

Dem Teenager wird vorgeworfen, in Paderborn drei Kinder missbraucht zu haben. Für den Prozess sind laut Landgericht vorerst drei Verhandlungstage angesetzt. Der 16-Jährige sei über Jahre von einem der mittlerweile verurteilten Haupttäter im Fall Lügde missbraucht worden.

Im Lügde-Verfahren waren Andreas V. und Mario S. kürzlich vom Landgericht Detmold zu 13 beziehungsweise 12 Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht ordnete Sicherungsverwahrung gegen die beiden Männer an, so dass sie nach Verbüßung ihrer Haftstrafen nicht freikommen. Auf einem Campingplatz im lippischen Lügde (Nordrhein-Westfalen) hatten die Männer laut Urteil jahrelang in mehreren hundert Fällen insgesamt 32 Kinder schwer sexuell missbraucht.

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(rt deutsch / dpa)