Urteil im Lügde-Prozess: Hohe Haftstrafen und Sicherheitsverwahrung für Haupttäter

Im Prozess um den vielfachen Kindesmissbrauch auf dem Campingplatz in Lügde in Nordrhein-Westfalen ist das Urteil gefallen. Das Landgericht Detmold verhängte gegen zwei Männer hohe Haftstrafen und ordnete die anschließende Sicherungsverwahrung an.

Ein Angeklagter erhielt eine Freiheitsstrafe von 13 Jahren, der andere muss für 12 Jahre ins Gefängnis. Der 56-jährige Dauercamper Andreas V. und der 34-jährige Mario S. sollen über Jahrzehnte hinweg hundertfach Kinder missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft geht von mindestens 450 Einzeltaten an 34 Mädchen und Jungen aus. Obwohl es immer wieder Hinweise gab, wurde gegen die Männer nichts unternommen.

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Die beiden Verurteilten hatten am ersten Verhandlungstag vor dem Landgericht Detmold überraschend fast alle Taten eingeräumt. Während der Ermittlungen war es zu zahlreichen Unregelmäßigkeiten gekommen, unter anderem verschwand Beweismaterial. Ein Opferanwalt sprach im Juni gegenüber RT Deutsch von vorsätzlichen Vertuschungsversuchen der Behörden.

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