Die Hamburger Behörden haben die Ermittlungen gegen Bakery Jatta vom Fußball-Zweitligisten eingestellt.
Das Bezirksamt Hamburg-Mitte hat die bereits vorliegenden und neuen Unterlagen, die im Rahmen der Anhörung vorgelegt wurden, geprüft. Aus den dem Bezirksamt vorliegenden Unterlagen gehen keine belastbaren Anhaltspunkte hervor, die ausländerrechtliche Maßnahmen begründen würden", teilte Bezirksamtsleiter Falko Droßmann am Montag mit.
Bericht über Zweifel an der Identität des 21 Jahre alten Gambiers
"Die aufgekommenen Zweifel an der Richtigkeit der Angaben" hätten sich demnach "im Rahmen der Anhörung nicht bestätigt". Das Bezirksamt hatte ermittelt, weil in einem Bericht der Sport Bild Zweifel an der Identität des 21 Jahre alten Gambiers geäußert worden waren. Der Afrikaner könne anders heißen und älter sein, als er bei seiner Einreise angegeben hat, hieß es. Jatta war 2015 nach Deutschland geflüchtet und lebte zunächst in der Nähe von Bremen. Seit 2016 spielt er für den HSV und hat noch einen Vertrag bis 2024. Sein Club hatte stets deutlich gemacht, hinter seinem Spieler zu stehen.
"Das ist ein ganz, ganz wichtiger Schritt in die richtige Richtung", sagte HSV-Trainer Dieter Hecking und betonte, "dass wir in Richtung DFB und DFL jetzt auf jeden Fall die richtigen Argumente haben". Jattas Anwalt Thomas Bliwier zeigte sich "erfreut, dass das Bezirksamt so schnell zu der richtigen Entscheidung gekommen ist" und sagte: "Damit ist das Verfahren von staatlicher Seite beendet."
Clubs ziehen Einsprüche gegen HSV-Spiele zurück
Einen Tag nach dem Einstellen der Ermittlungen der Hamburger Behörden zogen auch drei Zweitligisten Bochum, Nürnberg und Karlsruhe ihre Einsprüche zurück.
Mit der Entscheidung der zuständigen Behörde hat sich die sportjuristische Frage für den Club geklärt, und wir sehen keine Veranlassung mehr, den Einspruch beim Deutschen Fußball-Bund gegen die Spielwertung aufrechtzuerhalten", teilten die Nürnberger mit.
Mit ähnlichen Worten äußerten sich auch die beiden anderen Vereine.
Wir bedauern es sehr, dass die Diskussionen um Bakery Jatta in den vergangenen Wochen besonders emotional geführt wurden. Die Anfeindungen gegen ihn wie auch die populistische oder parteipolitische Instrumentalisierung verurteilen wir auf das Schärfste", teilten die Bochumer in einer Presseerklärung mit.
Die Vorermittlungen des DFB-Kontrollausschusses, vor dem Jatta ausgesagt hat, sind abgeschlossen. Ermittlungen von Polizei oder Staatsanwaltschaft gegen Jatta hat es nicht gegeben.
Der Gambier erlebte am Sonntag einen Tag der Solidarität. Nach seinem Tor zum 3:0 gegen Bundesliga-Absteiger Hannover 96 feierten ihn Fans, Mitspieler und Trainer Hecking. "Ich halte es für möglich, dass die Mannschaft durch die Causa Jatta enger zusammengerückt ist", sagte Bliwier. "Ich freue mich, dass die ganze Angelegenheit keinen Einfluss auf seine sportliche Leistung hat."
(dpa/rt deutsch)