Die Stadt Rheinfelden im südlichen Baden hat zwei sogenannte "Pfandbutler" aufgestellt. Das berichtet die Stadtverwaltung auf ihrer Internetseite. Auf den Tabletts, der in ihrer Form an einen Diener erinnernden Figuren, können leere Pfandflaschen abgestellt werden. Flaschensammlern soll so das Durchwühlen des Mülls erspart bleiben.
Entworfen und aufgestellt wurden die Figuren von den Technischen Diensten der Stadt. Ihr Leiter Siegfried von Au erklärte bei der Vorstellung, man wolle mit den "Pfandbutlern" daran erinnern, dass Pfandflaschen nicht in den Mülleimer gehören:
Uns ging es nicht darum, ein neues Pfandsammelsystem zu erfinden ... Die Flaschen dürfen von jedem, der möchte, mitgenommen und abgegeben werden.
Die Stadt hat zunächst zwei Prototypen am Karlsplatz und am Oberrheinplatz aufgestellt. Bewähren sie sich, könnten weitere Folgen. Die Figuren gehen auf eine Initiative einer Auszubildenden der Stadtverwaltung zurück. Laura Petralito hatte Menschen beim Durchwühlen öffentlicher Mülleimer beobachtet. Laut Radio Regenbogen, einem lokalen Radiosender, sagte sie, das Flaschensammeln menschenwürdiger werden muss:
Mülltonnen bergen die Gefahr, dass die Menschen von Wespen gestochen werden oder sich an Glasscherben schneiden.
Erst vor wenigen Tagen ging die Meldung durch die Medien, dass mehr als die Hälfte der Rentner in Deutschland mit weniger als 900 Euro auskommen muss. Auch wenn an der Idee der Rheinfeldener Stadtverwaltung an sich nichts auszusetzen ist, wirkt sie vor diesem Hintergrund wie ein Sinnbild für eine Politik, die sich auf die Bekämpfung von Symptomen konzentriert, ohne die Ursachen des Problems auch nur zu erwähnen.
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