Heiko Maas: Ich trage Kippa, um Gesicht gegen Antisemitismus zu zeigen

Heiko Maas widerspricht dem Antisemitismusbeauftragten der Regierung, der Juden empfohlen hatte, nicht überall in Deutschland Kippa zu tragen. Auf Twitter schreibt Maas, dass er Kippa trage, um Gesicht zu zeigen. Das bleibt nicht unkommentiert.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas hat in der Debatte über Antisemitismus in Deutschland dem Antisemitismusbeauftragten der Bundesregierung Felix Klein indirekt widersprochen. Klein hatte erklärt, seine frühere Meinung geändert zu haben und gesagt:

Ich kann Juden nicht empfehlen, jederzeit überall in Deutschland die Kippa zu tragen.

Daraufhin erklärte Maas am Dienstag auf Twitter, dass er Kippa trage, weil man, statt die Kippa zu verstecken, noch deutlicher sein Gesicht gegen Antisemitismus zeigen müsse. Er unterstütze eine entsprechende Aktion der Bild.

Der Tweet von Maas wurde sehr kritisch aufgenommen. Hier einige Kommentare der Nutzer:

Foto stellen ist einfach, durch Neukölln oder Wedding laufen schon nicht mehr so. 

Einfach mit dem Ding in die U8 steigen, Regenbogenkuchen aufm Schoß und dann berichten. Twitter Pics ausm Amt kann jeder.

Das bitte ohne Personenschützer und dann mal Berlin U-Bahn Schönleinstraße oder Gesundbrunnen oder Hermannplatz rumstehen und auf die Bahn warten. Vielleicht so gegen Abend.

Oh, Mann! Lassen Sie doch wenigstens die Werbung für Bild. Das ist wie ein Witz, wenn jetzt jeder mal kurz so ein Papier-"Hütchen" aufsetzt. Es geht darum, dass gläubige, religiöse Juden ihre Kippa tragen können ohne auf der Straße dumm angemacht zu werden.

Heiko Maas, so lässt sich die Kritik zusammenfassen, hat wieder einmal öffentlichkeitswirksam seine in diesem Fall nicht zu kritisierende Gesinnung zur Schau gestellt. Mit der nur wenige hundert Meter von seinem Amtssitz am Werderschen Markt in Berlin entfernten Realität befasst er sich lieber nicht.