Deutlicher kann man eine diplomatische Bankrott-Erklärung nicht abgeben. Für ein Millionenbudget organisiert das Auswärtige Amt am 28. Mai die "Lateinamerika-Karibik-Konferenz" und lädt dazu die Außenminister des Subkontinents ein. Neben Fragen zu Wirtschaft, Klimawandel sowie Außen- und Sicherheitspolitik steht auch die Situation in Venezuela auf der Tagesordnung. Man könnte meinen, eine exzellente Möglichkeit, um einen Dialog zur Venezuela-Krise mit allen lateinamerikanischen Botschaftern zu vermitteln. Doch weit gefehlt.
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Das Auswärtige Amt unter Heiko Maas hat nämlich ganz bewusst den venezolanischen Außenminister Jorge Arreaza als einzigen aller lateinamerikanischen Chef-Diplomaten nicht eingeladen. Auf die Frage von RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg, wieso das Auswärtige Amt auf diese sich selten bietende Dialogmöglichkeit zwischen allen lateinamerikanischen Außenministern auf deutschem Boden verzichtet, erklärt der Sprecher des AA, Steffen Breul, mit vielsagendem Gesichtsausdruck:
Wir haben derzeit keine politischen Kontakte mit dem Maduro-Regime.
Derweil hat erfreulicherweise das norwegische Außenministerium die Vermittlerrolle zwischen der Regierung unter Nicolás Maduro und der venezolanischen Opposition übernommen. Norwegen hatte sich – im Gegensatz zum AA unter Heiko Maas – nicht eindeutig auf die Seite des selbsternannten "Interimspräsidenten" Juan Guaidó gestellt und verfügt so über die diplomatische Flexibilität, um als ernstzunehmender Vermittler bei diesem schwierigen Dialog agieren zu können.
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