Die Bundesländer streben laut einem Medienbericht ein weitreichendes Messerverbot in Deutschland an. Wie die Saarbrücker Zeitung berichtet, liegt dem Bundesrat ein Gesetzentwurf vor. Demnach soll künftig das Mitführen von Klingen in Einkaufszentren, an Bahnhöfen, Haltestellen und bei Großveranstaltungen verboten werden können.
Messerangriffe würden "weiterhin in hoher Zahl" verübt, heißt es dem Artikel zufolge in dem Entwurf der Länder Bremen und Niedersachsen. "Sie sind besonders gefährlich und beinträchtigen das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung." Konkret sehe das Gesetz vor, dass Waffenverbotszonen auf Orte ausgeweitet werden sollen, "an denen sich besonders viele Menschen aufhalten". Die Wahrscheinlichkeit sei "besonders hoch", dass es an diesen Orten zu Übergriffen komme.
Die Verschärfung sieht demnach darüber hinaus vor, dass feststehende Messer mit einer Klingenlänge von mehr als sechs Zentimetern nicht mehr in der Öffentlichkeit mitgeführt werden dürfen – bislang sind maximal zwölf Zentimeter erlaubt. Der Umgang mit Springmessern soll unabhängig von der Klingenlänge komplett verboten werden. Laut der Zeitung wird mit einer breiten Zustimmung im Bundesrat gerechnet.
Polizeigewerkschafter hatten wiederholt von einer Zunahme der mit Messern verübten Gewalttaten berichtet. Allein in Berlin wurden im vergangenen Jahr 2.795 Messerattacken erfasst.
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(rt deutsch/dpa)