Kritik an Plänen der Politik gegen Lebensmittelverschwendung in Deutschland

Bis zum Jahr 2030 plant die Regierung, Lebensmittelabfälle zu halbieren. Verbraucher sollen für das Thema sensibilisiert werden. Die Maßnahmen gegen die Verschwendung bei Unternehmen und Verbänden sollen freiwillig bleiben. Dies stößt auf Kritik bei den Grünen.

Die Vereinten Nationen und die deutsche Regierung sind sich einig, bis 2030 die Lebensmittelverschwendung halbieren zu wollen. Private Haushalte tragen in Deutschland 6,7 Millionen Tonnen im Jahr zur Verschwendung bei. Davon seien fast die Hälfte der weggeworfenen Lebensmittel vermeidbar. Dies entspricht rund 235 Euro pro Kopf pro Jahr, die in den Müll wandern. Es sind vor allem Gemüse und Obst, die von privaten Haushalten weggeworfen werden. 

Insgesamt landen 11 Millionen Tonnen Lebensmittel in Deutschland pro Jahr in der Mülltonne. Das Bundeszentrum für Ernährung: 

Ein großer Teil der Lebensmittelabfälle ist vermeidbar, und zwar auf allen Ebenen und auf der ganzen Welt. Daher haben die Vereinten Nationen das Ziel formuliert, die Lebensmittelverschwendung bis zum Jahr 2030 zu halbieren. 

Die Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) setzt auf die Freiwilligkeit von Verbrauchern, Unternehmern und Verbänden, um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Renate Künast, Grünen-Verbraucherexpertin, kritisiert das Vorhaben. Damit setze Klöckner auf "Freiwilligkeit und Runde Tische, statt auf Verbindlichkeit". Auch die Deutsche Umwelthilfe (DUF) und Foodsharing kritisieren das Vorhaben von Klöckner.

Die Maßnahmen seien "halbherzig" und "wohlwollend". Auf der Internetplattform lebensmittelwertschätzen.de gibt es Informationen über die Projekte der Bundesregierung "in der Produktion, im Handel, in der Außer-Haus-Verpflegung und in der Gesellschaft". Im Jahr 2012 startete die Bundesregierung die Initiative "Zu gut für die Tonne!", mit Tipps und Rezepten gegen die Verschwendung.