In rund elf Millionen VW-Dieselfahrzeugen wurde eine illegale Software eingesetzt, um den Schadstoffausstoß bei Tests zu verringern. Ans Licht kam die Manipulation im September 2015, als die US-Umweltbehörde EPA ihre Testergebnisse zu Dieselmotoren von Volkswagen veröffentlichte. Seither ist die Rede vom "Dieselskandal". Die VW-Aktie verlor an Wert, der der Vorstandschef Martin Winterkorn gab seinen Posten auf, zeigte sich jedoch unwissend. Der Konzern unterzeichnete ein Schuldeingeständnis in den Vereinigten Staaten.
Bereits 28 Milliarden Euro kostete Volkswagen die Manipulation an den Fahrzeugen. Hiltrud Werner vom VW-Vorstand sieht die Kosten auch in diesem Jahr weiter steigen. Sie sagte gegenüber dem Handelsblatt, es gebe keine Rechtsgrundlage für Klagen von Kundenseite:
Für Kunden-Klagen gibt es aus unserer Sicht keine Rechtsgrundlage. Nach unserer Auffassung haben die Kunden weder Verluste noch Schäden erlitten. Die Fahrzeuge sind sicher und fahrbereit.
Insgesamt fordern 400.000 Kunden Schadensersatz und haben sich für eine Musterfeststellungsklage gemeldet. Weitere Kläger sind die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie Großaktionäre. Die Software, mit der manipuliert wurde, wurde von der Firma Bosch programmiert.
Den Dieselfahrzeughaltern machen auch die Fahrverbote zu schaffen. In den Städten Hamburg und Stuttgart gibt es bereits Diesel-Fahrverbote, weitere Städte könnten wegen zu hoher Stickoxid-Werte bald folgen. Die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen sinkt. Für den Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CDU beendet der Streit um den Diesel nicht die Diesel-Technologie: "Diesel hat Zukunft", sagte er.
Auf das Auto würde der Umwelt zuliebe nach einer Umfrage des Civey-Instituts für den Tagesspiegel aber nur ein Drittel der Deutschen verzichten.