Brandanschlag auf Fuhrpark des Neuköllner Ordnungsamtes – Staatsschutz ermittelt

Nach einem Brandanschlag auf Fahrzeuge des Neuköllner Ordnungsamtes ermittelt der Staatsschutz. Es könne sich um eine politische Tat handeln. Am Sonntagabend wurden neun Fahrzeuge des Ordnungsamtes in Brand gesteckt und vollkommen zerstört.

Nach einem Brand im Fuhrpark des Ordnungsamtes Berlin-Neukölln hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine politische Tat handele, teilte die Polizei am Montag mit. Es werde wegen vorsätzlicher Brandstiftung ermittelt.

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Auf dem eingezäunten Hinterhof-Gelände des Ordnungsamtes brannten am Sonntagabend neun Dienstfahrzeuge. Ein Nachbar hörte auf dem Gelände einen lauten Knall und alarmierte daraufhin die Feuerwehr. Die Feuerwehr löschte den Brand mit vier Staffeln und über 40 Einsatzkräften.

Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) sprach von einem "gezielten Brandanschlag". Seine Vorgängerin, die heutige Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD), erklärte: "Ich bin fassungslos, wieder einmal sind die angegriffen worden, die sich für Sicherheit und Ordnung in der Stadt einsetzen." An die Mitarbeiter des Ordnungsamtes appellierte Giffey: "Lasst Euch nicht unterkriegen! Wir machen weiter – jetzt erst recht."

Am Freitag vergangener Woche hatte es in Neukölln und Mitte Durchsuchungen in mehreren Wettbüros und Shisha-Bars gegeben. Nach Angaben der Polizei handelte es sich um Kontrollen wegen gewerbe- und steuerrechtlicher Verstöße. An diesem "Schlag gegen die Clan-Kriminalität" beteiligt waren neben etwa 60 Polizisten auch Mitarbeiter des Neuköllner Ordnungsamtes. Ob zwischen den Durchsuchungen und dem Anschlag ein Zusammenhang besteht, ist unklar.

(rt deutsch/dpa)