"Das mache ich nicht" – Merz lehnt CDU-Kommissions-Posten ab

Friedrich Merz soll einen Posten in einer CDU-Kommission erhalten, wurde am Freitag berichtet. Doch Merz weist diese Darstellung zurück. Ihm brauche niemand eine Aufgabe zuzuweisen. Einen Monat nach der Wahl der neuen Vorsitzenden kommt die CDU nicht zur Ruhe.

Die DU kommt nicht zur Ruhe. Nur einen Tag, nachdem über einen neuen Posten für Friedrich Merz in einer CDU-Kommission berichtet worden war, wies dieser diese Darstellung heftig zurück. Am Rande des Ludwig-Erhard-Gipfels in Weissach am Tegernsee sagte Merz dem Sender n-tv am Freitag:

Mir braucht niemand eine Aufgabe zuzuweisen. Das mache ich nicht. Ich bin bereit zu helfen, aber ich werde in keine Kommission, kein Gremium der Partei gehen, sondern ich werde der Partei bei den Themen helfen, und ich werde insbesondere für die Vorsitzende zur Verfügung stehen, wenn Sie meinen Rat haben will. Ansonsten bleibe ich in meinen beruflichen und ehrenamtlichen Aufgaben mit dem notwendigen Maß an Unabhängigkeit auch von parteipolitischen Strukturen.

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Noch am Donnerstag hatte die CDU einen Zeitungsbericht bestätigt, nach dem Merz Mitglied in dem "Beraterkreis zur sozialen Marktwirtschaft" werden und an führender Stelle im Themenbereich "Zukunft der transatlantischen Beziehungen" arbeiten soll. Auch die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hatte diese Nachricht verbreitet und sich – verhalten – erfreut gezeigt.

Die CDU versucht, die Differenzen herunterzuspielen. Eine Sprecherin sagte n-tv.de:

Die Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz sind sich über die Art und den Charakter der Zusammenarbeit vollkommen einig.

Der Beraterkreis sei kein offizielles Parteigremium. Insofern gebe es "keinen Dissens".

Merz' heftige Reaktion zeigt allerdings, dass es mit der Einigkeit nicht weit her ist und es um mehr als sprachliche Finessen geht. Merz ist offensichtlich weder mit dem für ihn vorgesehen Posten zufrieden noch mit der Art der Verkündung der angeblichen Einigung. Wenn er es nicht ist, sind es seine Anhänger auch nicht. 

Es ist nicht klar, ob tatsächlich ein Missverständnis vorlag oder ob Kramp-Karrenbauer den ehemaligen Rivalen um den Parteivorsitz einfach demütigen will. Zu sicher sollte sie sich nicht fühlen. Die Partei ist immer noch in Unruhe. Weite Teile der Basis sind mit dem Zustand der Partei und des Landes unzufrieden.

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