Angesichts der angeblichen und tatsächichen Ausrüstungsmängel bei der Bundeswehr und zunehmender internationaler Krisen wächst bei den Deutschen die Bereitschaft, höhere Verteidigungsausgaben zu akzeptieren. In einer Umfrage des Instituts Kantar Public im Auftrag der Körber-Stiftung sprechen sich 43 Prozent dafür aus, mehr Geld in die Bundeswehr zu stecken. Vor einem Jahr waren es nur 32 Prozent.
Für eine Senkung der Verteidigungsausgaben sind nur 14 Prozent, für eine Beibehaltung des bisherigen Niveaus 40 Prozent.
Trotzdem ist laut Umfrage eine wachsende Mehrheit dagegen, dass sich Deutschland stärker in der Krisenbewältigung engagiert. 55 Prozent vertreten die Meinung, dass hier eher Zurückhaltung geboten ist. 2017 waren es noch 52 Prozent. Nur 41 Prozent plädieren für ein stärkeres deutsches Engagement.
Unter dem Vorwand, dass die USA massiven Druck auf Berlin ausüben würden, die Rüstungsausgaben zu erhöhen, betreibt die Bundesrepublik eine gezielte Kampagne, um das Kriegsbudget auf zwei Prozent des Bruttoinlandsproduktes erhöhen zu können.
Ein Anstieg auf zwei Prozent, wie es die NATO festgelegt hatte, würde für Deutschland ungefähr eine Verdoppelung der Rüstungsausgaben bedeuten. Damit würde allein die Bundesrepublik so viel oder sogar noch mehr Geld für das Militär ausgeben wie Russland. Dazu müsste man noch alle NATO-Alliierte zählen, einschließlich der Vereinigten Staaten, die im letzten Jahr etwa zehnmal höhere Rüstungsausgaben hatten als Russland.
(dpa/rt deutsch)