LKA ermittelt: Anschlag auf ICE in Bayern?

Auf der ICE-Strecke zwischen Nürnberg und München ist es vor drei Wochen zu einem Zwischenfall gekommen. Unbekannte versuchten offenbar, den Zug zum Entgleisen zu bringen. Das LKA ermittelt in alle Richtungen und vermeidet es bislang, von einem Anschlag zu sprechen.

Auf der ICE-Strecke von Nürnberg nach München ist es nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamts (LKA) vor rund drei Wochen zu einem schweren Zwischenfall gekommen. Auf Höhe von Allersberg in Mittelfranken habe der Zugführer während der Fahrt ein verdächtiges Geräusch bemerkt und am Endbahnhof in München Schäden an der Frontscheibe seines ICE festgestellt, erklärte das LKA am Montag. Die Deutsche Bahn habe einen Kurzschluss auf der Bahnstrecke festgestellt.

Ermittlungen der Bundespolizei hätten in der Folge ergeben, dass Unbekannte ein Stahlseil über die Gleise gespannt hatten. Reste davon seien sichergestellt worden, ebenso Holz- und Eisenteile, die möglicherweise auf die Gleise aufgebracht worden seien.

In der Nähe des Tatortes seien ein Drohschreiben in arabischer Sprache sowie ein Graffiti mit arabischen Schriftzeichen gefunden worden. Die Generalstaatsanwaltschaft München, Bayerische Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus (ZET), habe am 26. Oktober gemeinsam mit dem LKA die Ermittlungen übernommen.

Die Bewertung des Drohschreibens sei noch nicht abgeschlossen. Bisher bewertet das Landeskriminalamt den Vorfall als "gefährlichen Eingriff in den Schienenverkehr" und vermeidet es, von einem Anschlag zu sprechen. Es werde intensiv in alle Richtungen ermittelt.

Mehr zum Thema - Technischer Defekt löste ICE-Brand aus - Zug erst kürzlich untersucht