Seit drei Jahren ist der argentinische Präsident Mauricio Macri an der Macht. Seit 2003 hat die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung nach eigenen Aussagen Macri zum Präsidentschaftskandidaten aufgebaut und auch der aktuellen Regierungspartei PRO, die zugleich Schwesterpartei der CDU ist, "beim Aufbau von tragfähigen Parteistrukturen" geholfen.
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Doch die bisherige Bilanz des "argentinischen Hoffnungsträgers" (so werteten noch unisono deutsche Medien und Kanzleramt seinen Amtsantritt) ist heute fatal:
Während seiner dreijährigen Regierungszeit ist die Kinderarmut um fast 20 Prozent gestiegen und liegt mittlerweile laut UNICEF-Zahlen bei 47,7 Prozent aller argentinischen Kinder. Auch die allgemeine Armutsquote ist signifikant gestiegen: 33 von 100 Argentiniern leben nach offiziellen Statistiken derzeit in Armut.
Die Inflationsrate erreichte im September 2018 über 40 Prozent und auch die Industrieproduktion brach unter dem Adenauer-Stiftungs-Zögling massiv ein. Als Sparmaßnahme fiel der Macri-Regierung nichts besseres ein, als das Bildungs- und Gesundheitsministerium aufzulösen und weitere massive Einschnitte just in diesem elementaren Bereich vorzunehmen.
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Doch Angela Merkel und Regierungssprecher Steffen Seibert unterstützen weiter diesen neoliberalen Kurs und verweisen in diesem Zusammenhang auf die enge Zusammenarbeit von Deutschland und Argentinien im Rahmen der G20. Argentinien hatte 2017 die G20-Präsidentschaft von der Bundesrepublik Deutschland übernommen.
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