Für die Bundesregierung entwickelt sich die Skripal-Affäre hinsichtlich ihrer eigenen Glaubwürdigkeit immer mehr zu einem Fiasko. Am 4. März waren der ehemalige russische Doppelagent Sergej Skripal und dessen Tochter Julia im englischen Salisbury Opfer eines mutmaßlichen Attentats geworden, bei dem das einst in der Sowjetunion entwickelte Nervengift Nowitschok zum Einsatz gekommen sein soll. London machte umgehend Russland für das Verbrechen verantwortlich. 26 Staaten, inklusive der Bundesrepublik Deutschland, wiesen in Reaktion auf die britischen Behauptungen umgehend zahlreiche russische Diplomaten aus.
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Zur Begründung der Ausweisung aus Deutschland hatte Außenminister Heiko Maas bereits Mitte März erklärt:
Das, was uns an Details von Großbritannien vorgelegt wurde, lässt keine alternative plausible Erklärung zu, als dass die Verantwortung in Russland zu suchen ist.
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Diese Aussage tätigte der deutsche Außenminister allerdings zu einem Zeitpunkt, als die Untersuchungen erst am Anfang standen. Tatsächlich nach Russland führende Spuren konnten die britischen Ermittler jedoch bis heute nicht ausmachen. Das musste auch die für die Ermittlungen zuständige Polizeibehörde eingestehen, die regelmäßig den aktuellen Untersuchungsstand zur Causa Skripal zusammenfasst.
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RT Deutsch-Redakteur Florian Warweg fragte bei der dieswöchigen Regierungspressekonferenz, ob die Bundesregierung angesichts dieser Faktenlage im Nachhinein die schnelle Ausweisung russischer Diplomaten bedauere. Die Antwort der Bundesregierung zeugt von einem unglaublichen Maß an Arroganz und Unfähigkeit zu kritischer Selbstreflexion.