Bundespressekonferenz: Bundesregierung will Attentatsversuch gegen Maduro nicht verurteilen

Am 4. August wurde ein gescheiterter Mordanschlag auf den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro verübt. Zahlreiche Staaten verurteilten den Attentatsversuch. Doch die Bundesregierung schwieg. RT fragte auf der Bundespressekonferenz nach.

Der Attentatsversuch war unter anderem von zahlreichen lateinamerikanischen Staaten sowie China und Russland verurteilt worden. So verurteilte das russische Außenministerium den Angriff auf Maduro in einem Presse-Kommuniqué:

Wir verurteilen entschieden den Attentatsversuch auf den Präsidenten der Bolivarischen Republik Venezuela. Die Tat zielte offensichtlich darauf ab, die Situation im Land zu destabilisieren.

Westliche Medien und Politiker stellten hingegen in Abrede, dass es den Attentatsversuch überhaupt gegeben habe. Doch die Faktenlage zum Attentat ist ziemlich eindeutig:

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte der bekannte Regierungsgegner und ehemalige regionale Polizeichef Salvatore Lucchese, dass er der verantwortlichen Gruppe bei der Aktion mit sprengstoffbeladenen Drohnen geholfen habe.

Die Gruppe "Soldados de Franela" bekannte sich auf ihrem Twitter-Account zu der Tat. Auch ein Bekennerschreiben liegt vor, das die oppositionelle Journalistin Patricia Poleo in einem Fernsehstudio in Miami verlas und in dem die mutmaßlichen Täter von einer "Operation Phönix" sprechen und weitere Angriffe auf die venezolanischen Staatsführung ankündigen.

Zahlreiche Augenzeugen bestätigten zudem auch gegenüber westlichen Medien wie der Washington Post, dass sie die mit Sprengstoff beladenden Drohnen beobachtet hätten. Zahlreiche Videoaufzeichnungen der abstürzenden Drohnen untermauern diese Aussagen.

Doch auf Nachfrage von RT Deutsch machte die Bundesregierung trotz der erdrückenden Faktenlage deutlich, dass sie den Attentatsversuch nicht verurteilen will und zudem die Verantwortung eher bei der venezolanischen Regierung sieht.