Deutschland

Goodbye US Army? Trump lässt Kosten eines möglichen Truppenabzugs aus Deutschland prüfen

Über 32.000 US-amerikanische Truppen sind in Deutschland stationiert. Donald Trump lässt nun durch das Pentagon errechnen, wie hoch die Kosten eines Abzugs sein würden. Der US-Präsident hatte das NATO-Bündnis mehrfach als "obsolet" bezeichnet.
Goodbye US Army? Trump lässt Kosten eines möglichen Truppenabzugs aus Deutschland prüfenQuelle: Reuters © Ints Kalnins

Die Washington Post hatte am vergangenen Freitag darüber berichtet, dass das Pentagon die Kosten eines Truppenabzugs der Amerikaner aus Deutschland zu ermitteln versucht. Als US-Präsident Donald Trump von der Zahl der US-Militärs in Deutschland erfuhr - rund 35.000 amerikanische Soldaten sind in Deutschland stationiert -, zeigte er sich Presseberichten zufolge überrascht.

Die derzeitige Anzahl an US-Truppen ist allerdings weit von historischen Höchstständen entfernt. Eine Rekordzahl US-amerikanischer Truppen wurde im Jahr 1962 erreicht. Damals waren es 274.119 Soldaten, die im damaligen Westdeutschland stationiert waren.

Schon während seiner Kandidatur zum US-Präsidenten schrieb Trump auf Twitter: 

Meine Aussage, dass die NATO überflüssig und in disproportionaler Weise zu teuer (und unfair) für die USA ist, findet endlich viel Applaus. 

Der pensionierte Generalleutnant Ben Hodges bezeichnete einen möglichen US-amerikanischen Truppenabzug als "kolossalen Fehler". Bis zum letzten Jahr war Hodges Kommandant der US-Truppen in Europa: 

Wir brauchen das, was Deutschland uns in Bezug auf Stationierung und Zugang gewährt, um mit exzellenten festen Einrichtungen und Anlagen trainieren und uns vorbereiten zu können.

Allianz zwischen Deutschland und den USA als "erfolgreichste in der Weltgeschichte"

Mit einem solchen Schritt würden "70 Jahre der Bemühungen und Investitionen durch die Verbündeten" weggeworfen. In einem Interview mit dem Magazin Stars and Stripes bezeichnete Hodges die Allianz zwischen Deutschland und den USA als "eine der erfolgreichsten Allianzen in der Weltgeschichte". Von einem Truppenabzug würde nur Russland profitieren.

Eric Pahon, ein Sprecher des Pentagon, spielte die Nachricht über die Kostenermittlung herunter und sah kein Grund, hieraus ungewöhnliche Schlussfolgerungen zu ziehen: 

Das Pentagon überprüft regelmäßig die Abstellung von Streitkräften und führt immer wieder kostenspezifische Analysen durch. Daran ist nichts Neues. Deutschland ist Gastgeber der größten US-Streitkräftepräsenz in Europa - wir sind tief verwurzelt in gemeinsamen Verbindungen und starken Beziehungen zwischen unseren Ländern. Wir sind weiterhin unseren NATO-Verbündeten und NATO-Partnern vollständig verpflichtet. 

Mahnender Brief von Trump an Deutschland 

Am 11. Juli findet in Brüssel ein NATO-Gipfel statt, bei welchem erwartet wird, dass Trump weiter Druck auf NATO-Mitglieder ausübt, um diese zu höheren Ausgaben zu bewegen. Polen wirbt derzeit um weitere US-amerikanische Truppen und bot an, sich mit zwei Milliarden Dollar an den Kosten für einen permanente US-Militärbasis zu beteiligen. Die Bundesregierung erwartet nun von Donald Trump weitere Ansagen an Deutschland. Aus Washington erhielten bislang acht NATO-Länder von Trump einen Brief, darunter auch Deutschland. In diesem forderte Trump, dem von ihm geforderten Zwei-Prozent-Ziel bezüglich der Militärausgaben gemessen an der Wirtschaftsleistung nachzukommen.  

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