Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump hat sich das deutsch-amerikanische Verhältnis nach Ansicht einer großen Mehrheit der Deutschen verschlechtert. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur vertraten 69 Prozent diese Auffassung, während nur zwei Prozent eine Verbesserung wahrnehmen. 17 Prozent meinen, die Beziehungen seien gleich geblieben, seit Trump im Januar 2017 ins Weiße Haus eingezogen ist. 62 der Befragten können sich nicht daran erinnern, dass die Beziehungen zu den USA seit dem Zweiten Weltkrieg schon einmal schlechter waren als heute.
Jeder zweite Deutsche (48 Prozent) hält Trump für eine größere Gefahr für den Weltfrieden als die Staatschefs Russlands und Nordkoreas, Wladimir Putin und Kim Jong-un. Nur 21 Prozent halten Kim für den Gefährlichsten von den Dreien, 15 Prozent Putin.
Kanzlerin Angela Merkel trifft Trump Ende dieser Woche im Weißen Haus in Washington. Dabei dürfte der drohende Handelskrieg zwischen den USA und Europa das Hauptthema sein. Auf der langen Liste der Streitthemen steht zum Beispiel aber auch das Abkommen zur Verhinderung einer iranischen Atombombe, das die Europäer unbedingt erhalten wollen.
Von den Befragten sind 39 Prozent der Meinung, die Bundesregierung sollte die Politik Trumps schärfer kritisieren. Mit der bisherigen Gangart einverstanden sind 32 Prozent. Man sollte den US-Präsidenten weniger hart angehen oder ihn gar nicht kritisieren, meinen 14 Prozent.
Bei der Russland-Politik der Bundesregierung ergibt sich ein umgekehrtes Bild. 29 Prozent beurteilen die deutsche Haltung gegenüber Moskau als zu negativ, 19 Prozent als zu positiv und 29 Prozent als genau richtig.
(dpa/rt deutsch)