ARD und ZDF müssten neue Vorschläge zu Einsparungen in ihren Häusern machen, verlangte der sächsische Staatsminister Oliver Schenk am Donnerstag bei einer Diskussionsveranstaltung während der Medientage Mitteldeutschland. "Das was vorliegt, reicht nicht aus." Die Macher des öffentlich-rechtlichen Rundfunks lehnen neue Kürzungen aber ab.
ARD-Chef Ulrich Wilhelm warnte vor einer weiteren Sparrunde. Diese könne nur durch massive Einschnitte bei den Programmen bewältigt werden. "Betroffen wären einzelne Sendungen und auch die Qualität." Auch ZDF-Intendant Thomas Bellut mahnte, dass weitere Einsparungen für den Zuschauer spürbar wären. Gleichzeitig wies er auf die bisherigen Sparmaßnahmen hin. "Fake News ist, zu glauben, dass das Thema Sparen für uns völlig neu wäre."
Sender lassen Frist verstreichen
Die Debatte um die künftige Ausstattung von ARD, ZDF und Deutschlandradio ab dem Jahr 2021 hatte in den vergangenen Tagen an Dynamik gewonnen. Obwohl die öffentlich-rechtlichen Sender im vergangenen Herbst Pläne für Einsparungen und zur verstärkten Zusammenarbeit vorgelegt hatten, verlangte die Rundfunkkommission der Länder Nachbesserungen. Die neuen Vorschläge sollten eigentlich bis zum vergangenen Freitag auf dem Tisch liegen. Doch die Sender erteilten einer weiteren Sparrunde eine Absage.
Der Rundfunkbeitrag ist bis 2020 auf 17,50 Euro pro Haushalt im Monat festgelegt. Die ARD verlangt eine Erhöhung als Teuerungsausgleich ab 2021, ansonsten müsse es Einschnitte im Programm geben.
Bei dem zweitägigen Branchentreff in Leipzig hatten Experten aus Politik, Medien und Wirtschaft Fragen zur Medienpolitik und zu anderen branchenrelevanten Aspekten zu erörtert.
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