Die Berliner AfD hat sich mit einer Internet-Umfrage offenbar verkalkuliert. Auf die dort gestellte Frage, ob der Islam zu Deutschland gehöre, antworteten verschiedenen Screenshots zufolge 83 Prozent der mehr als 20.000 Teilnehmer mit "Ja". Offenbar war das so gar nicht im Sinne der Partei: Denn das Umfrageergebnis war am Dienstag auf dem Twitter-Account der Partei nicht mehr auffindbar.
"Jetzt hat die @AfDBerlin doch aus Versehen ihre Umfrage gelöscht! Sowas dummes!", spottete Berlins Grünen-Chef Werner Graf bei Twitter. "Zum Glück hab ich mal ein Foto gemacht! Die mühevolle Arbeit soll ja nicht umsonst gewesen sein", fügte er hinzu und lieferte einen Screenshot. "Der Fall zeigt, dass diejenigen, die immer schreien "Wir sind das Volk", sich wegducken, wenn sie merken, dass sie gar nicht das Volk repräsentieren", ergänzte er auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa).
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Berlins AfD-Sprecher Ronald Gläser gab sich zerknirscht. "Gelöscht ist gelöscht, das kann man nicht wieder herstellen", sagte er gegenüber der dpa. "Ich hätte das so nicht gemacht, die Löschung wäre nicht notwendig gewesen." Gläser wies darauf hin, dass eine solche Umfrage nicht repräsentativ und im konkreten Fall ganz offenbar manipuliert worden sei. "Natürlich haben wir so ein Ergebnis nicht erwartet."
Das NDR-Satiremagazin Extra3 hatte am Montag auf die Befragung hingewiesen und getwittert: "Liebe Gutmenschen und Zwangsgebührenzahler, habt ihr Lust, bei einer AfD-Umfrage mitzumachen?" Womöglich kam das recht deutliche Ergebnis auch deshalb zustande.
(rt deutsch/dpa)