Mit der Operation "Olivenzweig" will der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Syrien gegen die kurdischen so genannten Volksverteidigungseinheiten (YPG) angehen. Die Regierung in Ankara sieht in diesen einen verlängerten Arm der verbotenen "Kurdischen Arbeiterpartei" (PKK) in Syrien. Der türkische Militäreinsatz in Afrin, welcher am 20. Januar begonnen hatte, führte auch in Deutschland zu Protesten.
Wurden im Jahr 2017 nur 13 Fälle von Übergriffen auf türkische Einrichtungen bekannt, zählten die Behörden in diesem Jahr bereits 27 Fälle, Tendenz steigend. In den vergangenen Tagen waren in Nordrhein-Westfalen, Berlin, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg Brandanschläge auf Moscheen und türkische Einrichtungen verübt worden. Dies berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe am Dienstag unter Berufung auf das Bundesinnenministerium.
Deutschland als Austragungsort türkisch-kurdischer Konflikte
Eine Ministeriumssprecherin sagte den Zeitungen, für beide Zeiträume handele es sich um vorläufige Zahlen, die durch Nachmeldungen noch steigen oder sinken könnten:
Deutschland ist mit Blick auf die hier lebende große Zahl von Menschen mit Bezug zur Türkei seit jeher Spiegel und Resonanzboden türkisch-kurdischer Konflikte. Dies gilt in besonderer Weise vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in und um Afrin.
Eine Sprecherin des Bundeskriminalamtes (BKA) hatte Ende vergangener Woche der Welt gesagt, die Behörde erwarte weitere Gewalttaten als Reaktion auf die türkische Offensive gegen Kurden in Nordsyrien.
(rt deutsch/dpa)