Mehr zum Thema - Bild-"Enthüllung": Juso-Chef soll im Kampf gegen GroKo Interesse an russischer Hilfe bekundet haben
Peinlicher könnte es für das führende Boulevardblatt der Bundesrepublik nicht kommen: Seit Jahren führt die Bild-Zeitung eine Kampagne gegen russische Medien, unter anderem RT Deutsch, mit der Behauptung, diese würden Fake-News verbreiten. Jedoch veröffentlichte vor kurzem ausgerechnet die Bild-Zeitung selbst eine nachweisliche Fake-News-Story, deren Grundlagen ihr das Satiremagazin Titanic untergejubelt hatte. Titanic machte den Reinfall auf Twitter bekannt.
Mehr zum Thema - Deutscher Fake News-Meister 2017: Titel geht an BILD und deren Chefredakteur Julian Reichelt
Das kontroverse Boulevardmedium hatte die erfundene Geschichte sogar auf seiner Titelseite gebracht. Bild veröffentlichte in diesem Zusammenhang angebliche interne E-Mails des Juso-Chefs, denen zufolge dieser die Dienste eines russischen Internet-Trolls namens Juri zu Gunsten seiner NoGroKo-Kampagne erwog.
Eine anonyme Mail, zwei, drei Anrufe – und 'Bild' druckt alles, was ihnen in die Agenda passt", erklärteTitanic-Redakteur Moritz Hürtgen, der die Aktion leitete.
Zuvor hatte Bild-Chefredakteur Julian Reichelt den Bericht auf Twitter noch verteidigt.
Mehr zum Thema - Auf den Hund gekommen: Wie die BILD-Zeitung die Demokratie retten will
Titanic veröffentlichte die angebliche Korrespondenz zwischen Kühnert und dem erfundenen russischen Internet-Troll Juri. Darin nutzen sie als Code-Wort "Mio Mio Mate Ginger", um sich gegenseitig zu identifizieren.
Der aufgedeckte Skandal löste bei vielen Nutzern der sozialen Medien Heiterkeit aus.