Auswärtiges Amt bestätigt Deniz Yücels Freilassung

Nach mehr als einem Jahr Haft in der Türkei wurde Deniz Yücel entlassen. Dies berichtet "Die Welt". Der Korrespondent derselben Zeitung war in Istanbul vor einem Jahr festgenommen worden. Türkische Behörden hatten ihm Terrorunterstützung vorgeworfen.

Das Auswärtige Amt bestätigte die Freilassung des WELT-Korrespondenten Deniz Yücel. Der 44-Jährige wurde wegen des Verdachts auf Terrorunterstützung in Istanbul festgenommen. An diesem Mittwoch saß Yücel ein Jahr lang in Haft. 

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es: 

Jetzt müssen wir natürlich abwarten, was in den nächsten Minuten, Stunden passiert. (Sigmar Gabriel habe sich in den letzten Tagen) intensiv bemüht, zu einer Lösung beizutragen. 

Im Zuge eines Treffens zwischen dem türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildrim und Angela Merkel hatte sich dieser zu Yücel geäußert und gehofft, dass Yücel bald frei kommt. Yücel hatte immer wieder betont, dass er "schmutzige Deals" zwischen Deutschland und der Türkei für seine Freilassung ablehne. Damit spielte er auch auf Rüstungsgeschäfte zwischen Deutschland und der Türkei an. Rheinmetall wartet derzeit auf einen Segen der Politik, um Leopard-Panzer in der Türkei weiter nachrüsten zu dürfen. Wie diese Woche bekannt wurde, kam es am 9. Januar zu einem Treffen zwischen der türkischen Firma BMC und Rheinmetall, obwohl die Genehmigung des Deals vonseiten der Regierung noch offen ist. Was am Ende zur Freilassung Deniz Yücels geführt hat, ist bisher noch nicht bekannt. 

Yücels Anwalt Veysel Ok schrieb auf Twitter:

Endlich hat das Gericht die Freilassung meines Mandanten beschlossen. 

Eine Ausreisesperre wurde nicht verhängt. 

Der Welt-Chefredakteur erklärte, es habe im Rahmen der Freilassung Yücels vertrauensvolle Absprachen gegeben.

In den sozialen Medien wurde die Freilassung Yücels unter dem Hashtag #FreeDeniz gefordert. 

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