Bild und Bild am Sonntag erreichen nach den neuesten Zahlen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern (IVW) mittlerweile nur noch 1,46 Millionen Käufer per Abo oder Einzelhandel. Damit gingen im Vergleich zum Vorjahresquartal weitere 162.576 Käufer verloren, dies entspricht einem Minus von zehn Prozent. Die ebenfalls zum Springer-Konzern gehörende Tageszeitung Welt verzeichnet einen Verlust von 5,5 Prozent, dicht gefolgt von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mit 5,4 Prozent. Geradezu dramatisch zeigt sich die Lage beim Neuen Deutschland. Die sich selbst als „sozialistisch“ verstehende Tageszeitung weist ein Minus von 8,3 Prozent auf und konnte im letzten Quartal nur noch knapp 23.000 Exemplare per Abo und Einzelverkauf realisieren.
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Im Vergleich zu diesen Einbrüchen erscheinen die Süddeutsche Zeitung und das Handelsblatt mit einem Minus von 0,6 beziehungsweise 0,4 Prozent geradezu als Gewinner der Branche. Doch liegt derGrund für die relative Stabilität in beiden Fällen bei den gesteigerten Verkäufen von ePaper-Abos, bei den Printausgaben zeigt die Kurve auch bei diesen beiden Tageszeitungen deutlich nach unten.
Im Bereich der Wochen- und Sonntagszeitungen zeigt sich eine ähnliche Tendenz wie bei den Tageszeitungen. Der große Verlierer ist auch hier der Springer-Verlag mit Bild am Sonntag sowie Welt am Sonntag mit einem Minus von 8,7 respektive 4,6 Prozent, dies entspricht einem Einbruch von 78.045 beziehungsweise 11.178 verkauften Exemplaren.
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Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung erleidet ebenfalls ein Minus von 4,6 Prozent. Gewinner gibt es nur bei kleineren Titeln: Der Freitag erreicht ein Plus von beachtlichen 6,4, Das Parlament von 4 und die Junge Freiheit von 2 Prozent.
Die IVW hat auf 396 Seiten die Auflagenzahlen der deutschen Printlandschaft zum Jahresende 2017 sehr detailliert aufgelistet. Die Einzelabrufe können hier eingesehen werden.
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