In Berlin ist am Sonntag traditionell der Kommunistenführer Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gedacht worden, die vor 99 Jahren ermordet wurden.
Ein Gedenkmarsch führte zum Zentralfriedhof Friedrichsfelde, wo die beiden begraben sind. Dort wurden Kränze und rote Nelken niedergelegt. Laut Polizei nahmen rund 4.000 Menschen daran teil. Nach Angabe anderer Quellen waren es über 10.000 Menschen.
Traditionell gedachten auch Spitzenpolitiker der Linkspartei der ermordeten Arbeiterführer, darunter die Bundestagsfraktionschefs Sahra Wagenknecht und Dietmar Bartsch sowie die Parteichefs Katja Kipping und Bernd Riexinger. Auch der ehemalige Parteivorsitzende Oskar Lafontaine nahm teil.
Die Polizei schaltet sich nur ein, als das verbotene Bild vom ehemaligen kurdischen Führer Abdullah Öcalan gezeigt wird, ansonsten verlief die Demonstration weitgehend ohne Zwischenfälle.
Luxemburg und Liebknecht, zunächst Sozialdemokraten und später Gründungsmitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands, wurden am 15. Januar 1919 von Freikorps-Soldaten in Berlin erschossen. Ihrer Ermordung ging der blutig niedergeschlagene Spartakusaufstand voraus, mit dem die Wahl zur Nationalversammlung verhindert und eine Räterepublik errichtet werden sollte. Ein kommunistischer Revolutionsausschuss unter Liebknechts Führung hatte die Regierung des Sozialdemokraten Friedrich Ebert für abgesetzt erklärt.