Am 31. Mai des Vorjahres wurde im baden-württembergischen Mannheim während einer islamkritischen Infoveranstaltung der Hauptredner Michael Stürzenberger von dem damals 25-jährigen Afghanen Sulaiman A. brutal attackiert und durch mehrere Messerstiche schwer verletzt. Ein Polizeibeamter wurde in dem Chaos auf dem Marktplatz bei dem Versuch der Entwaffnung des Täters ebenfalls schwer verletzt und verstarb. Vor dem Oberlandesgericht in Stuttgart erfolgte nun die Verurteilung zu lebenslanger Haft. Der Name Stürzenberger wird in der Tagesschau-Meldung zu dem Urteil nicht erwähnt.
Nach der brutalen Messerattacke gegen mehrere Anwesende und tödlichen Messerstichen gegen einen Polizisten in Mannheim ist der Angeklagte Afghane zu einer lebenslangen Haft wegen Mordes "gemäß § 211 Strafgesetzbuch (StGB)" verurteilt worden. Das Oberlandesgericht (OLG) Stuttgart stellte dabei im Verfahren gegen den 26-jährigen Afghanen zudem "die besondere Schwere der Schuld gemäß § 57a Abs.1 S.1 Nr.2 StGB" fest. Dies bedeutet, dass damit "eine vorzeitige Aussetzung des Restes der lebenslangen Freiheitsstrafe nach 15 Jahren Haft zunächst unwahrscheinlich ist", so die Webseite Legal Tribune Online darlegend.
In der Mainstream-Berichterstattung zu dem Verfahren, den politisch-religiösen Hintergründen des Täters und dem jetzt erfolgten Urteilsspruch wird weiterhin der Fokus auf den ermordeten Polizisten Rouven Laur gelegt. Die Realität von fünf zum Teil schwer verletzten weiteren Opfern, Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE), wird in Nebensätzen erwähnt, so auch im Artikel der ARD-Tagesschau, der den Namen des im Gesicht und am Körper schwer verletzten Michael Stürzenberger nicht nennt. So heißt es in dem Artikel zusammenfassend:
"Was waren die Hintergründe der Tat? Zunächst fasst der Richter [bei der Urteilsverkündung] detailliert den Ablauf der Tat zusammen. Wie Sulaiman A. (26), geboren in Afghanistan und als unbegleiteter Flüchtling nach Deutschland gekommen, bei dem Angriff auf dem Marktplatz in Mannheim am 31. Mai 2024 sechs Menschen mit einem Messer verletzte. Fünf Teilnehmer einer Kundgebung der islamkritischen Bürgerbewegung Pax Europa (BPE) und Polizeihauptkommissar Rouven Laur."
Das ZDF erinnert für seine Leser zumindest daran, dass der Attentäter "in erster Linie den Islamkritiker Michael Stürzenberger töten wollte." Die FAZ (Bezahlschranke) erwähnt im Nebensatz:
"Sulaiman A. zeigte im Verfahren auch Anzeichen von Reue. Mit Blick auf ein Motiv verwies er auf den Gaza-Krieg, der 2023 begann und sein Leben verändert habe. Er soll sich auf Telegram mit einem Chatpartner ausgetauscht haben, der ihn in seinem Vorhaben bestätigt habe, Stürzenberger zu töten."
"Die Berliner taz informiert ausführlicher zum Prozessende:
"Trotzdem nimmt sich die Strafkammer des Stuttgarter Oberlandesgerichts fast drei Stunden Zeit, ihr Urteil – es lautet Mord und vierfacher Mordversuch – zu begründen. Der Vorsitzende Richter Herbert Anderer will deutlich machen, dass A.s Tat ein Angriff auf den freiheitlichen, demokratischen Rechtsstaat war. Er richtet sich mit seiner Begründung nicht nur an den Angeklagten, sondern auch an den damals schwer verletzen extrem rechten Michael Stürzenberger und die Anhänger von Pax Europa (BPE). Er und seine drei Mitstreiter nahmen als Nebenkläger am insgesamt 36 Tage dauernden Prozess teil."
Der Polizei war der Afghane vor der Tat nicht bekannt. Bis zu dem Amoklauf hatte A. mit seiner Frau und zwei kleinen Kindern im hessischen Heppenheim gelebt, rund 35 Kilometer nordöstlich von Mannheim.
Ein halbes Jahr nach dem überlebten Messerangriff wurde Michael Stürzenberger in Mannheim wegen "Islam-Hass"-Aussagen auf einer Kundgebung im Jahr 2020 zu einer Geldstrafe verurteilt.
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