Strack-Zimmermann als künftige FDP-Parteivorsitzende im Gespräch

Die Rüstungslobbyistin Marie-Agnes Strack-Zimmermann steht nach eigener Aussage für den Parteivorsitz der FDP zur Verfügung. Der bisherige Vorsitzende Christian Lindner hatte nach der gestrigen Wahlschlappe seinen Rücktritt angekündigt. Inzwischen hat aber auch der bisherige Partei-Vize Wolfgang Kubicki sein Interesse an dem Posten bekundet.

Noch am Wahlabend hat der FDP-Vorsitzende Christian Lindner angesichts der Wahlniederlage seiner Partei seinen Rückzug aus der aktiven Politik angekündigt. 

Die Lücke an der Spitze ihrer Partei zu füllen, traut sich die EU-Abgeordnete der FDP, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, zu. "Ich stehe voll und ganz hinter der FDP und werde dort in der Partei Verantwortung übernehmen, wo es notwendig ist und wo es gewünscht wird", sagte sie der BILD-Zeitung, schränkte aber ein, dass sie derzeit in Brüssel genug zu tun habe. Strack-Zimmermann errang bei den EU-Parlamentswahlen ein Mandat. 

Strack-Zimmermann sagte, sie glaube fest an eine Zukunft der FDP. "Das bedeutet, dass wir den Menschen in Deutschland klarmachen müssen, dass der organisierte Liberalismus von entscheidender Bedeutung ist."

Strack-Zimmermann will die Bürgerrechte wieder stärker in den Fokus der Partei stellen. 

Strack-Zimmermann ist nicht unumstritten. Sie gilt als Rüstungslobbyistin. Die wirtschaftlichen Interessen der deutschen Rüstungsindustrie stellt sie über das von Deutschland im Einheitsvertrag gegebene Versprechen, dass von Deutschland nur noch Frieden ausgeht. Sie gilt daher als Kriegstreiberin.

Sowohl als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag als auch in ihrer jetzigen Rolle als Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im EU-Parlament setzt sie auf Waffenlieferungen an die Ukraine, die den Krieg verlängern und die Zahl der Opfer erhöhen. Dass damit das proklamierte Ziel erreicht wird, einen Sieg über Russland zu erzielen, liegt nicht im Bereich des Möglichen. Trotz dieses Mankos wird ihr Name innerhalb der FDP regelmäßig erwähnt, wenn es um die Führung der Partei geht. 

Einen Rückzug vom angekündigten Rückzug machte am Montagmorgen der bisherige FDP-Vize Wolfgang Kubicki. Er will sich nun offenbar doch nicht aus der aktiven Politik zurückziehen und erwägt  für den Parteivorsitz zu kandidieren. "Ich bin heute Nacht von so vielen Menschen aus der Partei und von Unterstützern gebeten worden, die Führung der Partei zu übernehmen, dass ich ernsthaft darüber nachdenke, im Mai zu kandidieren, um die Partei zusammenzuhalten und neu zu motivieren", zitiert ihn die Bild-Zeitung.

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