Medienbericht: AfD sägt Außenpolitiker Moosdorf ab

Wie das Nachrichtenportal T-Online am Mittwoch berichtet, hat der Arbeitskreis "Außen" der AfD-Bundestagsfraktion mehrheitlich für die Absetzung des Sachsen Matthias Moosdorf als ihrem Vorsitzenden gestimmt. Es wird erwartet, dass die Gesamtfraktion in der kommenden Woche die Absetzung bestätigt.

Laut einem Bericht des Nachrichtenportals T-Online hat ein Sprecher der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag die inzwischen erfolgte Absetzung von Matthias Moosdorf von seiner Funktion als Vorsitzender des Arbeitskreises Außen bestätigt. Diese Entscheidung wurde laut T-Online in der Sitzung des Arbeitskreises am Dienstag mit sechs Stimmen für Moosdorfs Absetzung, drei Gegenstimmen und einer Enthaltung getroffen.

Die Entscheidung sei noch nicht endgültig, heißt es in dem Bericht weiter. Damit sie Gültigkeit erlangt, muss die Gesamtheit der AfD-Bundestagsfraktion sie noch bestätigen. Diese Abstimmung soll voraussichtlich nächste Woche stattfinden. Gemäß T-Online gilt die Zustimmung der Fraktion allerdings als relativ sicher.

Die Absetzung von Moosdorf soll hinter den Kulissen durch den Fraktionsvorstand um Alice Weidel und Tino Chrupalla betrieben worden sein, beide drängen demnach auf die Demontage des beliebten Außenpolitikers.

Der Grund für die Absetzung von Moosdorf soll nach T-Online Informationen eine Honorarprofessur an einer renommierten Moskauer Musikhochschule sein. RT DE hatte bereits über entsprechende Bestrebungen in der AfD-Bundestagsfraktion berichtet. Offenbar versucht die AfD mit der Kampagne gegen Moosdorf dem Ruf entgegenzuwirken, russlandfreundlich zu sein. Normalerweise kann man nur stolz darauf sein, dass ein Deutscher an der traditionsreichen Gnessin-Hochschule mit Weltruf unterrichten darf.

Der 1965 in Leipzig in einer Musikerfamilie geborene Moosdorf studierte an der Hochschule für Musik "Felix Mendelssohn-Bartholdy" in seiner Heimatstadt. 1991 legte er das Konzertexamen ab und war bis 1996 Assistent an seiner Alma Mater, an der er anschließend bis 2006 einen Lehrauftrag für Violoncello und Kammermusik innehatte.

Moosdorf war von 1988 bis 2019 Mitglied des Leipziger Streichquartetts, mit dem er über 120 CDs einspielte und in 60 Ländern gastierte. Gleichzeitig war er von 1991 bis 2001 Solocellist im Leipziger Kammerorchester und spielte auch in anderen Klangkörpern. Bis 2018 war er künstlerischer Leiter der Musikreihe "Musique aux Salles de Pologne". 

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