Die Zollfahndung hat am Freitag im Auftrag der Staatsanwaltschaft Karlsruhe einen "illegalen Streamingdienst für russische Fernsehsender" stillgelegt. Er wurde von Karlsruhe aus betrieben.
Wie der Zoll mitteilt, hatte es bereits am Donnerstag in Karlsruhe eine Hausdurchsuchung gegeben. Ein 37-jähriger Deutscher und seine 42 Jahre alte ukrainische Ehefrau sollen seit über zwei Jahren "mehrere verbotene Fernsehprogramme aus Russland" über das Internet angeboten haben.
Neben den Programmen von Russia Today (RT) sollen auch inländische, rein russischsprachige russische TV-Kanäle wie Rossija 1 und der Nachrichtensender Rossija 24 über den Dienst vertrieben worden sein. Bei der russischsprachigen Bevölkerung Deutschlands, besonders der älteren Generation, sind diese Sender sehr beliebt.
Wie der Südwestdeutsche Rundfunk (SWR) am Abend berichtet, wurden bei der Hausdurchsuchung durch die Zollfahndung "umfangreiches technisches Equipment und schriftliches Beweismaterial im Wert von rund 40.000 Euro" sichergestellt. Zudem sollen Erlöse aus dem Streamingdienst in Höhe von 120.000 Euro beschlagnahmt worden sein.
Die Internetadresse, über die der Dienst zu erreichen war, wurde stillgelegt. Wegen Verstoßes gegen Sanktionsbestimmungen drohe dem Ehepaar nun eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr.
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