Wenn es nach einer neuen, in der FAZ veröffentlichten, Allensbach-Umfrage geht, halten nur noch drei Prozent der Befragten die aktuelle Ampelkoalition für wünschenswert. Ein Ergebnis, das kaum noch untertroffen werden kann.
Die Vorstellungen, was an ihre Stelle treten könnte, sind aber auch nicht Erfolg versprechend: 29 Prozent wünschten eine Große Koalition unter Führung der CDU, CDU/FDP kommt auf 24 Prozent Zustimmung, SPD/Grüne noch auf 15, Schwarz-Grün und Schwarz-Blau stehen gleich auf 12 Prozent, und selbst eine Koalition aus AfD und BSW liegt mit 9 Prozent der Befragten noch vor der Ampel. Eine Jamaika-Koalition aus CDU, FDP und Grünen käme übrigens auch nur auf die drei Prozent Zustimmung, die die Ampel findet.
Fast doppelt so viele Bundesbürger wollen lieber eine führende Rolle der CDU (54 Prozent) in der Bundesregierung als eine der SPD. Wirklich kritisch ist jedoch die Tatsache, dass zwischen 29 und 35 Prozent der Bevölkerung weder Grüne, Linke noch BSW in der Regierung sehen möchten, und eine Mehrheit eine Beteiligung der AfD ablehnt. Denn in den aktuellen Sonntagsfragen ist bei allen Instituten die CDU/CSU die stärkste Partei, allerdings mit maximal 33 Prozent, die zweitstärkste ist aber bereits die AfD mit 17.
Die FAZ lässt sich anmerken, wie unangenehm ihr das Ergebnis ist:
"Gleichzeitig ist der Kreis der Befürworter einer Regierungsbeteiligung von BSW und AfD jedoch tendenziell größer als der Kreis derjenigen, die Grüne und FDP wieder in der Regierungsverantwortung sehen möchten: Jeder Fünfte wünscht eine Regierungsbeteiligung des BSW, 17 Prozent der AfD. Dabei gibt es gravierende Unterschiede zwischen Ost und West. Die Ablehnung einer Regierungsbeteiligung von BSW und AfD kommt vor allem aus dem Westen, die Ablehnung einer Beteiligung der Grünen aus dem Osten."
Es gibt also nicht nur keine zumindest mathematisch überzeugende Mehrheit auf der Grundlage der augenblicklichen Umfragen, sondern auch kaum eine Möglichkeit, die Unterschiede zwischen Ost und West irgendwie auszugleichen.
Nur 27 Prozent der Bundesbürger halten es noch für angebracht, die nächste Bundestagswahl erst im Herbst kommenden Jahres abzuhalten. Eine Mehrheit von 51 Prozent will Neuwahlen; in den östlichen Bundesländern sind es sogar 62 Prozent.
Schwierig für die derzeit favorisierte CDU: nach einer weiteren Umfrage hält nur ein Fünftel der Wähler den gekürten Spitzenkandidaten Friedrich Merz für besonders gut geeignet. Bundeskanzler Olaf Scholz hielten nur neun Prozent der Befragten für geeignet; den Spitzenwert erzielte jedoch ausgerechnet Verteidigungsminister Boris Pistorius mit 30 Prozent. Allerdings fehlen die Werte darüber, wie stark die jeweilige Ablehnung der drei Politiker ist.
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