Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, hat in einem Statement zur Landtagswahl in Sachsen und Thüringen den beiden Bundesländern wirtschaftliche Turbulenzen prophezeit. Der Erfolg der AfD in beiden Bundesländern werde sich auch dann negativ auf die Wirtschaft auswirken, wenn die Partei nicht in Regierungsverantwortung komme, sagt Fratzscher vorher.
"Die Gefahr ist groß, dass dieser Erfolg die Wirtschaft und den Wohlstand in beiden Bundesländern schmälern und die großen wirtschaftlichen Erfolge der Vergangenheit infrage stellen wird", glaubt der Präsident des DIW.
Grund dafür seien die Skepsis der AfD gegenüber Zuwanderung, ihr wirtschafts- und ihr sozialpolitisches Programm. Unternehmen und Fachkräfte würden in der Folge abwandern.
"Vor allem junge, gut qualifizierte und hoch motivierte Bürgerinnen und Bürger werden die beiden Bundesländer verlassen und dorthin gehen, wo sie mehr Offenheit und Wertschätzung erfahren."
Dabei ist die Abwanderung aus beiden Bundesländern kein neues und vor allem kein durch die AfD verursachtes Phänomen. Das Problem besteht seit der Wiedervereinigung.
Fratzscher sieht in der AfD eine neoliberale Partei, die aber gleichzeitig auf Abschottung und Protektionismus setzt. Wie Neoliberalismus, also die Unterordnung der Gesellschaft unter die Prinzipien freier Märkte, mit Protektionismus und Abschottung einhergehen kann, erläutert Fratzscher nicht weiter. Er schlussfolgert aus seinen Ausführungen, dass die Wähler der AfD zu den Verlierern der aktuellen Entwicklung gehören werden. Es müsse mehr in Infrastruktur, Bildung, Innovation und Daseinsvorsorge investiert werden. Dazu sei eine Reform der Schuldenbremse notwendig.
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