Thüringen-Wahl: AfD klarer Sieger, Ramelow abgewählt - BSW als Zünglein an der Waage?

Die AfD unter Björn Höcke geht mit 31,2 Prozent als klarer Sieger aus der Thüringer Landtagswahl hervor. Die CDU landet mit 24,5 Prozent auf Platz zwei, das Bündnis Sahra Wagenknecht erreicht aus dem Stand 15,7 Prozent. Die Linke unter Bodo Ramelow sowie die Ampel-Parteien erleben ein Desaster.

Die AfD geht als klarer Sieger bei den Landtagswahlen in Thüringen hervor. Den ersten Hochrechnungen zufolge liegt die Partei von Spitzenkandidat und Landeschef Björn Höcke bei 31,2 Prozent. Die CDU landet unter Mario Voigt mit einem Ergebnis von 24,5 Prozent auf Platz zwei. Damit verbessert sie ihr Ergebnis gegenüber den letzten Wahlen im Jahr 2019 leicht.

Zu den Gewinnern zählt neben der AfD auch das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), welches unter der ehemaligen Linken-Politikerin Katja Wolf aus dem Stand 15,7 Prozent erreicht und damit problemlos den Sprung in den Erfurter Landtag schafft.

Nach ihren einstigen Erfolgen stürzt die Linke unter Bodo Ramelow drastisch ab und erreicht laut derHochrechnung von Infratest Dimap nur noch 12,4 Prozent – vor fünf Jahren waren es noch 31 Prozent. Ramelow regiert in Thüringen seit 2014, zuletzt mit SPD und Grünen in einer Minderheitsregierung.

Für die Ampel-Parteien SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP war die Wahl ein politisches Desaster. Am besten traf es noch die SPD, die unter Georg Maier mit sieben Prozent in den Landtag einzieht. Die Grünen und die FDP landen mit 3,8 Prozent beziehungsweise 1,2 Prozent unter der Fünf-Prozent-Hürde.

Die Regierungsbildung dürfte sich als schwierig erweisen, da keine der Parteien mit der AfD koalieren will und es für eine Allein-Regierung nicht reicht. Die CDU könnte theoretisch eine Koalition mit dem BSW und der SPD ausloten, BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht hatte jedoch vorab Bedingungen für eine solche Zusammenarbeit formuliert. Denkbar wäre auch ein Bündnis aus CDU und der Linken, dies gilt aufgrund des Unvereinbarkeitsbeschlusses der CDU jedoch als ausgeschlossen. Auch Modelle mit einer erneuten Minderheitsregierung und Tolerierungen sind denkbar. Die Koalitionsverhandlungen dürften sich auf jeden Fall als kompliziert erweisen.

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