Lauterbachs Paxlovid-Desaster: Millionenschaden für Steuerzahler durch abgelaufene Lagerbestände

Januar 2022: Der frisch gekürte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach verkündet, dass der Bund sich eine Million Einheiten des Corona-Medikaments Paxlovid "gesichert" habe. Rund drei Jahre später lautet der Rückblick, dass rund die Hälfte eingelagert und die Haltbarkeit zweimal künstlich verlängert wurde.

Die nüchterne Statistik bedeutet im Rückblick für die Steuerzahler im Jahr 2024, dass von einer Million im Januar 2022 "zentral eingekauften" Packungen Paxlovid rund 420.000 Packungen auf Anordnung des BMG, unter Leitung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, eingelagert werden mussten. Die Gründe: Keinerlei Bedarf, bedingter Nutzen und befürchtete Ablehnung sowie Negierung seitens Ärzten in Krankenhäusern und behandelnden Praxen landesweit. Laut Medienberichten liegt der Einkaufswert der Lagerbestände bei geschätzten 273 Millionen Euro.

Anfang Juli 2022 berichtete bereits das ZDF zum Paxlovid-Desaster:

"Das teuer eingekaufte Corona-Medikament Paxlovid verstaubt im Regal. Seit Januar 2022 hat der Bund zentral eine Million Therapieeinheiten des Medikaments beschafft. Rund 500 Euro verlangt der Hersteller Pfizer pro Einheit, für den Kauf flossen also Hunderte Millionen Euro Steuergeld."

Am 27. Juli 2022 erfolgte dann der letzte Versuch, über ein offizielles Anschreiben seitens des verantwortlichen Pharmalobbyisten und Ministers Lauterbach an die deutschlandweiten PCR-Labore, den Ladenhüter Paxlovid manipulativ an die Bevölkerung zu bringen. Wörtlich hieß es in einem BMG-Schreiben:

"Ich [Lauterbach] wäre Ihnen dankbar, wenn Sie zukünftig den folgenden Hinweis zu COVID-19-Therapeutika in positive Laborbefunde aufnehmen (...) Eilige Prüfung auf Indikation antiviraler COVID-19-Therapeutika, insbesondere Paxlovid."

Hausärztinnen und -ärzte sollten zudem auf Steuerzahlerkosten 15 Euro für jede Paxlovid-Verordnung und -Abgabe erhalten. Im August 2022 wies Lauterbach dann lobbyistisch und eigenaktiv im Rahmen eines X-Postings auf Folgendes hin:

Zuvor hatte er in anmaßender und medizinisch-ethischer Unprofessionalität gipfelnd am 1. August wörtlich via X-Posting geworben:

Im gleichen Zeitraum wurde durch eine israelische Studie bekannt, dass das Medikament "bei Patienten von 40 bis 65 Jahren kaum einen messbaren Nutzen" besitzt. Der Münchner Merkur berichtete, dass das Medikament zu diesem Zeitpunkt insgesamt nur rund 30.000 Mal verschrieben worden sei

Am 14. Juli 2023 informierte ein Schreiben des Pharmagiganten Pfizer über manipulative Schritte zur Vermeidung einer Vernichtung immenser Mengen von Arzneimitteln. Wörtlich heißt es in der Mitteilung:

"Am 15.02.2023 wurde in der Europäischen Union (EU) eine neue Haltbarkeit für Paxlovid ™ genehmigt. Die Produktinformationen für PAXLOVID® wurde mit der neuen Haltbarkeit aktualisiert, die von 18 auf 24 Monate verlängert wurde. Diese erneute Verlängerung gilt auch rückwirkend für alle auf dem Markt befindlichen PAXLOVID® Chargen. Zu den im Einzelnen gültigen Verfalldaten wird auf die obenstehende Tabelle verwiesen. Es sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich." 

Im Februar 2024 lautete eine Schlagzeile der Berliner Zeitung:

"Paxlovid: Warnung vor tödlichen Wechselwirkungen – Gesundheitsminister Lauterbach hatte lange für das Mittel gegen Covid-19 geworben. Doch offenbar werden häufiger Wechselwirkungen mit Immunsuppressiva überse­hen."

Laut einem aktuellen n-tv-Bericht, nach Recherchen von WDR, NDR und Süddeutsche Zeitung zu Jahresbeginn, sollen die Steuerzahler im Jahr 2022 im Auftrag des Bundes "pro Packung etwa 650 Euro bezahlt haben." Damit hätten allein die 420.000 Restpackungen "etwa 273 Millionen Euro gekostet."

Zum Wert der Lagerbestände wollte das BMG gegenüber Medienanfragen keine Angaben machen. Der AOK Rheinland/Hamburg zufolge "kostet die Packung derzeit 1.149,19 Euro."

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