Die Eisschnellläuferin und Bundespolizistin Claudia Pechstein hat in ungewöhnlich deutlichen Worten die politische Kultur in der Bundesrepublik Deutschland kritisiert.
Die mehrfache Olympiasiegerin schrieb in einem Gastbeitrag für die Neue Osnabrücker Zeitung:
"Das Meinungsdiktat einer zugegeben sehr lautstarken Minderheit verliert an Wirkung. Zumindest dann, wenn man den Wahlumfragen im Osten Glauben schenken darf."
Den Ampelparteien SPD, Grüne und FDP prophezeit Pechstein in ihrem Gastbeitrag bei den in wenigen Wochen anstehenden Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg "ein Desaster". Die Ostdeutschen, so die Berlinerin, hätten "ein ganz feines Empfinden dafür, dass sich die gewollt verweichlichte Gleichschaltung in Schule, Beruf und Sport wie Mehltau über dieses Land legt."
Niemand in Deutschland wolle "Wahrheiten" hören. Konkret kritisiert sie Menschen, die "in ihrer finanziell sorgenfreien Wokenessblase leben und uns diktieren wollen, was wir zu tun und zu lassen haben."
Das "Wir" beschreibt die Sportlerin als "schweigende Mehrheit" im Land:
"Die schweigende Mehrheit in Deutschland. Diejenigen, die in Familien mit Vater, Mutter, Kind leben. Die im Sommer gerne Bratwürste und Steaks auf den Grill legen. Die in Partylaune nach 'Atemlos' von Helene Fischer tanzen. Die im Benziner an die Ostsee in den Urlaub fahren. Die Gendern für einen schweren Sprachunfall halten. Und diejenigen, für die es selbstverständlich ist, dass auch Asylsuchende sich an unsere Gesetze und Gewohnheiten halten müssen."
Die 52-jährige Pechstein ist eine der erfolgreichsten Wintersportlerinnen überhaupt. Sie nahm achtmal an Olympischen Spielen teil und gewann dabei fünf Goldmedaillen. Nach einer umstrittenen Dopingsperre 2009 kehrte sie noch einmal erfolgreich in den Leistungssport zurück.
Im Juni 2023 hielt die Polizeihauptmeisterin der Bundespolizei in Uniform eine Rede auf dem CDU-Grundsatzkonvent, die im medialen Mainstream als rassistisch und populistisch kritisiert wurde. Pechstein wurde die Verletzung der Neutralitätspflicht und des beamtenrechtlichen Mäßigungsgebotes vorgeworfen. Gegen die Zahlung einer Geldbuße von 500 Euro stellte die Bundespolizei das gegen die Sportlerin eröffnete Disziplinarverfahren ein.
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