Dresden: 334.000 Euro für Pflanzenschmuck in temporärer Fußgängerzone

Aufregung in Dresden: Die Stadt hat eine temporäre Fußgängerzone in der Seestraße geschaffen – und sie mit Pflanzenkübeln begrünen lassen. Kostenpunkt: 334.000 Euro. Damit die teuren Gewächse nicht eingehen, sollen nun Anwohner und Besucher beim Gießen helfen.

Die Stadt Dresden gibt eine hohe sechsstellige Summe für die temporäre Begrünung einer Fußgängerzone aus. Die Seestraße zwischen Prager Straße und Altmarkt wurde für die Zeit zwischen Juli und Oktober zur Fußgängerzone erklärt. Um diese freundlicher zu gestalten, veranlasste der grüne Baubürgermeister Stephan Kühn die Aufstellung von Pflanzen in Holzkübeln, die aus Paletten gefertigt wurden und auch Sitzgelegenheiten bieten.

Die Kosten für diese temporären Verschönerungsmaßnahmen mit 15 Baumkisten und 36 Hochbeeten betragen laut Stadtverwaltung "rund 334.000 Euro". Die Stadt selbst sieht kein Problem. Die Kübel würden wiederverwendet, die Bäume nach dem Sommer an einem anderen Ort eingepflanzt. Man habe für die Seestraße "sehr positives Feedback" bekommen. Kritiker sprechen dagegen von Steuergeldverschwendung.

Vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass die Stadt den Aufwand für das Gießen der aufgestellten Pflanzen unterschätzt hatte. Die Pflanzen müssten eigentlich täglich gegossen werden, so die zuständige Landschaftsarchitektin gegenüber Tag24. Ursprünglich sei man davon ausgegangen, dass die Pflanzen nur dreimal wöchentlich gegossen werden müssten. Nun wird öfter gewässert, darüber hinaus sollen nach einer Initiative des regionalen Hotel- und Gaststättenverbands DEHOGA Sachsen auch Restaurantbesucher und Händler Hand anlegen. Der Verband teilte Gießkannen aus, um vor allem Kinder zum Mitgießen zu bewegen.

Nun ist die Stadt an der Meinung von Anwohnern und Besuchern zu der begrünten Seestraße interessiert. Eine entsprechende Online-Umfrage läuft noch bis zum 18. Oktober. Im Beschreibungstext heißt es:

"In Erfahrung gebracht werden soll, wie den Bürgern und Gästen der Stadt die Gestaltung gefällt, was sie sich zukünftig für Orte wie die Seestraße wünschen und wie wichtig ihnen eine grüne, klimaangepasste, fußgänger- und fahrradfreundliche Innenstadt ist. Die Anregungen und Hinweise sollen in künftige Planungen der Innenstadt einfließen."

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