Gewalt gegen Frauen: Grüne fordern Präventionsarbeit in Kitas

Die Zahl der Übergriff auf Frauen in Berlin steigt – auch in Taxis und bei anderen Fahrdienstleistern. Eine Politikerin der Grünen hat eine Idee, was dagegen unternommen werden könnte: Präventionsarbeit, am besten schon im Kindergarten.

Die Grünenpolitikerin Bahar Haghanipour hat einen besseren Schutz für Frauen gefordert – auch durch verstärkte Präventionsarbeit, die bereits im Kindesalter beginnen soll. Im Interview mit der RBB-Abendschau (ab Minute 8:33) erklärte die frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion des Berliner Abgeordnetenhauses, übergriffiges Verhalten gehöre für Frauen in Berlin leider zum Alltag:

"Die Fälle unterstreichen, wie groß das Problem tatsächlich ist und dass das Alltag ist – von Frauen und auch von queeren Menschen, die in Berlin leben. Dass das Sicherheitsgefühl einfach nicht da ist. Und das wird ja auch angedeutet, dass ist nicht nur im Nachtleben so, das ist auch tagsüber so. Das ist eben Alltag und da muss der Senat auch Antworten für mehr Sicherheit finden."

Als Hauptgrund für die zunehmende Zahl von Übergriffen benannte die Politikerin ganz pauschal "patriarchale Strukturen". Entsprechende Hierarchien zeigten sich etwa bei Fahrdienstleistern:

"Es ist schlimm, dass es dort passiert, weil man ja eigentlich in ein Taxi steigt, um sicher zu Hause anzukommen. Und es ist natürlich eine Situation, wo zwei Menschen zusammen sind in einem Raum, und es gibt auch eine Machthierarchie – weil: Wir leben in einer patriarchalen Gesellschaft. Davon hören wir in Taxis, aber auch beim Physiotherapeuten, beim Arzt und beim Dozenten. Gewalttätige Übergriffe oder Versuche sind Alltag und können überall passieren."

Die vorsichtige Andeutung der Moderatorin, dass Übergriffe oft von Migranten aus Kulturen mit einem zweifelhaften Frauenbild ausgingen, wischte die Grüne mit der Bemerkung beiseite, dass Übergriffe  auf Frauen für alle Männer ein Tabu zu sein hätten. Dabei schlug sie vor, schon in Kitas mehr Präventionsarbeit zu leisten:

"Gewaltvolle Übergriffe sollten ein Tabu sein, für unsere gesamte Gesellschaft. Und dafür müssen wir aber auch mal überlegen, warum ist das denn so? Und wir brauchen da auch mehr Präventionsarbeit. Das fängt an in Kita und Schule, aber auch Täterarbeit für Erwachsene. Und das ist eine Aufgabe für uns in der Politik."

Bereits der dem Interview vorangehende Filmbeitrag hatte die Frage der Massenmigration als mögliche Ursache für den Anstieg der Zahl der Übergriffe gegen Frauen ausgeklammert. Stattdessen wurde gefragt:

"Was läuft da falsch bei manchen Männern?"

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