Für das ZDF ist Donald Trump allem Anschein nach ein politischer Gegner; das lässt sich aus der Berichterstattung des öffentlich-rechtlichen Senders über den Anschlag auf Donald Trump schließen.
In einer Einschätzung äußert der ZDF-Korrespondent in den USA, Elmar Theveßen, seine Sorge darüber, dass der Anschlag Auswirkungen auf den Wahlkampf haben könnte. Er nennt das Attentat beschönigend einen "Anschlagversuch". Der Versuch ist geglückt, denn es hat einen Anschlag gegeben.
Trump stelle sich als Opfer politischer Verfolgung dar, behauptet Theveßen. Als hätte es die zahlreichen, ganz offensichtlich politisch motivierten Prozesse gegen Trump nicht gegeben. Der Anschlag und alles, was mit ihm zusammenhängt, werde daher die "Verschwörungserzählungen befeuern".
Doch auch er ist Verschwörungstheoretiker, denn er wiederholt die vom deutschen Mainstream lieb gewonnene Verschwörungserzählung von Trumps Mitverantwortung für den sogenannten "Sturm aufs Kapitol", die vom Obersten Gerichtshof der USA längst widerlegt wurde. Theveßen suggeriert damit, Trump sei selbst schuld.
Auch beim Redaktionsnetzwerk Deutschland, RND, ist man nicht um Sachlichkeit bemüht. "Blutendes Ohr, Faust gen Himmel: Jetzt mutiert Trump bei vielen endgültig zum Märtyrer", titelt das RND und schwächt den "Anschlagversuch", den das ZDF ausgemacht haben will, noch weiter ab. Bei dem Mordversuch handelt es sich laut RND um einen "mutmaßlichen Attentatsversuch". Das RND wirft Trump und den Republikanern vor, den Anschlag politisch zu instrumentalisieren.
Drastisch ist auch die Reaktion von Sebastian Hotz. Er arbeitet für das ZDF und schreibt für Jan Böhmermann die Gags. In einer Mitteilung auf dem Kurznachrichtendienst X fragt Hotz, was der letzte Bus und Trump gemeinsam hätten? "Leider knapp verpasst."
Weiter schrieb er: "Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben."
Der 28-jährige Hotz löste damit Empörung aus. Er löschte seinen Beitrag zwar, legte dann aber noch einmal nach. "Absolut niemand zwingt einen, Mitleid mit Faschisten zu haben, man kann es ohne die geringste Konsequenz einfach lassen."
Der FDP-Politiker Wolfgang Kubicki hält die Aussagen des Gag-Schreibers für strafrechtlich relevant. Er sieht in ihnen die öffentliche Billigung schwerer Straftaten.
Jan Böhmermann und seine Crew fallen regelmäßig dadurch auf, dass sie jede Meinung, die von der Linie der Bundesregierung abweicht, als "Faschismus" brandmarken. Sie tragen damit maßgeblich zur Verengung des Meinungskorridors in Deutschland bei, leisten staatlicher Repression Vorschub und relativieren obendrein den historischen Faschismus.
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