Die Löhne in Deutschland sind zuletzt, von 2022 auf 2023, zwar im Schnitt um 5,1 Prozent gestiegen – die Inflation lag allerdings bei 5,9 Prozent. Das ergab eine Datenabfrage des Bündnisses Sahra Wagenknecht beim Statistischen Bundesamt.
Wenn die Zeit vor dem massiven Sprung in den Energiepreisen in Folge der Russland-Sanktionen mit einbezogen wird und die Zahlen von 2021 bis 2023 in Blick genommen werden, liegt die Inflation sogar bei 13,2 Prozent, die Einkommen wuchsen aber nur um 5,8 Prozent.
"Sieben Prozent weniger Kaufkraft seit 2021 für die Mittelschicht sind ein historischer Wohlstandsverlust, für den die Ampel hauptverantwortlich ist", kommentierte Sahra Wagenknecht. "Die Ampel war und ist Inflationstreiber und Einkommensbremse zugleich."
Die Sanktionen und einen "ideologiegetriebene Energiepolitik" seien der Auslöser, und die Regierung habe weder beim Mindestlohn noch bei der Rente die Einkommensverluste durch die Inflation ausgeglichen.
Allerdings sind die durchschnittlichen Inflationswerte nur begrenzt aussagefähig, weil in einzelnen Bereichen, beispielsweise bei Nahrungsmitteln und eben bei Energie, die Preissteigerungen deutlich höher liegen. Der reale Einkommensverlust gerade bei unteren Einkommensgruppen, bei denen diese Ausgaben mehr ins Gewicht fallen, dürfte noch einmal deutlich höher liegen.
Auch wenn die Verluste durch die Inflation der letzten Jahre neu sind – die durchschnittlichen Reallöhne stagnieren in Deutschland bereits seit 30 Jahren.
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