Das Springerblatt Bild hat am Donnerstagabend "exklusiv" berichtet, dass deutschen Geheimdiensten Hinweise vorlägen, nach denen Russland für den Brand im Unternehmen Diehl in Berlin-Lichterfelde im Mai verantwortlich sei. Der Autor des Artikels ist Paul Ronzheimer, stellvertretender Chefredakteur des Boulevardblattes.
Die Bundesregierung, weiß der Qualitätsjournalist zu berichten, gehe dem "brisanten Verdacht" nach, dass der russische Staat hinter dem Brand stecke. Ein ausländischer Nachrichtendienst habe deutsche Geheimdienste darüber informiert, "dass es konkrete Hinweise für eine russische Beteiligung gibt". In der Überschrift wird direkt von einem "Putin-Angriff in Berlin" gesprochen.
Ronzheimer spricht in diesem Zusammenhang vom "Rüstungskonzern Diehl", bei dem es gebrannt habe. Erst weiter unten im Text erfährt der Leser, dass der abgebrannte Berliner Betrieb "Diehl Metal Applications" Teile für die Automobilindustrie fertigt und mit der Rüstungsproduktion von Diehl nichts zu tun hat. Noch vor diesem Detail lässt Ronzheimer den CDU-Abgeordneten und Kriegstreiber Roderich Kiesewetter den "brisanten Verdacht" einordnen. Das liest sich so:
"Es gibt Anhaltspunkte, dass Russland gezielt Sabotageakte auf EU-Territorium begeht. Das muss uns beunruhigen. Die kritische Infrastruktur muss in Deutschland besser beschützt werden."
Nur wenige Minuten, ehe Ronzheimer über seine exklusiven Enthüllungen berichtete, wurde beim RBB über neue Erkenntnisse zur Brandursache berichtet. Dort heißt es:
"Sieben Wochen nach dem Brand in einem Gebäudekomplex der Firma Diehl Metal Applications in Berlin-Lichterfelde gibt es neue Erkenntnisse zur Brandursache. Offenbar hat ein technischer Defekt das Feuer ausgelöst. Das teilte der Geschäftsführer der Firma, Thomas Hör, am Donnerstag der rbb24 Abendschau mit. Gutachter der Brand-Versicherungen seien zu diesem Ergebnis gekommen."
Ronzheimer war nicht der erste, der Russland für den Brand im Berliner Diehl-Werk verantwortlich machte. Bereits im Mai sprach der niederländische Admiral Rob Bauer, der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, in diesem Zusammenhang von "russischer Sabotage":
"Die Fabrik, die letzte Woche in Deutschland abgebrannt ist, ein Unternehmen, das Flugabwehrraketen herstellt, da gibt es zunehmende Beweise, dass es wahrscheinlich Sabotage ist. Man kann eigentlich davon ausgehen, dass die Russen dahinterstecken."
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