Die Befragten glauben nicht, dass die "Ampel"-Koalition die richtigen Schlüsse aus der EU-Wahl zieht und ihren eingeschlagenen Kurs korrigiert. So zumindest lässt sich das Ergebnis der Antworten auf die aktuelle "Sonntagsfrage" interpretieren.
Laut dem ZDF-Politbarometer sind 71 Prozent der Bundesbürger mit der Arbeit der Bundesregierung unzufrieden. Der Wert stieg also gegenüber der Sonntagsfrage im Mai nochmals um 5 Prozentpunkte, denn Im vorigen Monat gaben "nur" 66 Prozent der Wähler an, mit der Bundesregierung unzufrieden zu sein.
Trotz der umfassenden Skepsis gegenüber der "Ampel" ist auch die Wechselstimmung zu den Unionsparteien gering. Lediglich 36 Prozent der Befragten gaben gegenüber der Forschungsgruppe Wahlen an, dass sie sich von einer CDU-geführten Koalition Verbesserung erhoffen würden. Das weist auf einen umfassenden Vertrauensverlust zu allen etablierten Parteien hin.
Wären am kommenden Sonntag Wahlen, wie die klassische Fragestellung lautet, so käme die CDU auf 30 Prozent, gefolgt von der AfD mit 16 Prozent Zustimmung bei den Wählern. Die SPD und Die Grünen könnten jeweils 14 Prozent der Stimmen gewinnen. Das neue Bündnis um Sahra Wagenknecht (BSW) käme aus dem Stand auf 7 Prozent und würde damit die FDP überholen, die laut der jüngsten Umfrage noch gerade bei 5 Prozent landet. Die Partei Die Linke landet inzwischen unter 5 Prozent bei "Sonstige".
Schlechte Umfragewerte bekommen auch der Bundeskanzler und der Vizekanzler. Olaf Scholz (SPD) und Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) sinken in der Wählergunst weiter. Auf der Beliebtheitsskala der deutschen Wähler liegt jetzt der Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius (SPD) auf dem ersten Platz.
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