Bei einer gewaltsamen Auseinandersetzung auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft in Potsdam bei Berlin ist ein Wachmann syrischer Herkunft am Donnerstagmorgen tödlich verletzt worden. Im Verlauf des Tages konnten die Ermittler den mutmaßlichen Täter durch einen Zufall in Berlin festnehmen, da sich dieser persönlich gegenüber Polizisten bemerkbar machte. Dies jedoch in Zusammenhang mit einer ihm vermeintlich zugestoßenen "transphoben Beleidigung". Der Mann präsentierte sich den Beamten dabei in Frauenkleidern. Die Staatsanwaltschaft beantragte beim Amtsgericht Potsdam den Erlass eines Haftbefehls wegen Totschlags.
In einer mehrheitlich von ukrainischen Flüchtlingsfamilien bewohnten Gemeinschaftsunterkunft für Flüchtlinge in der Nähe des Schlossparks Sanssouci in Potsdam kam es am gestrigen Morgen zu einer gewaltsamen tödlichen Auseinandersetzung. Ein Mitarbeiter des Wachschutzes wurde am frühen Morgen mit lebensgefährlichen Verletzungen vorgefunden und in ein Krankenhaus gebracht, wo er kurz Zeit später verstarb, so die bisherigen Ergebnisse der Ermittler. Laut Polizeiangaben handelt es sich bei dem Opfer um einen 33-Jährigen mit syrischer Staatsangehörigkeit.
Vor Ort konnte laut Polizeiangaben ein Name und der damit verbundene Tatverdächtige ermittelt werden. Am späten Nachmittag berichtete die dem Springer-Verlag zugehörige Lokalzeitung B.Z. dann von einem Fahndungserfolg per Zufallstreffer. Dazu heißt es in dem Artikel zu den skurrilen Umständen vor der finalen Festnahme:
"Drei Stunden nach der Bluttat in Potsdam wurde die Polizei wegen Zahlungsstreitigkeiten zu einem Edeka-Markt am Nollendorfplatz in Berlin-Schöneberg gerufen. Vor dem Markt sprach eine unbeteiligte Transfrau Polizisten an. Grund: Sie soll transphob beleidigt worden sein."
Es kam dabei lediglich zu einem klärenden Gespräch ohne weitere Konsequenzen. Die Festnahme erfolgte dann kurze Zeit später unweit des Ereignisses im Umfeld des Bahnhofs Zoologischer Garten in Berlin. Wie die Polizei final den Zusammenhang zwischen dem tödlichen Ereignis in Potsdam und dem Mann in Frauenkleidern in Berlin ermittelte, ist jedoch laut B.Z.-Artikel "unklar". Laut vorliegenden Ermittlungsabläufen heißt es:
"Bundespolizisten in Zivil hatten den mutmaßlichen Killer auf dem Alexanderplatz zufällig gesehen, beobachtet, wie er in einen Zug gestiegen war und die Verfolgung aufgenommen. Schließlich wurde der Zug am Bahnhof Zoo gestoppt, uniformierte Beamte hinzugezogen, dann der Zugriff."
Laut Medienberichten, unter anderem auf der Webseite Schwulissimo, heißt es, der Täter sei "eine Transfrau aus Südafrika". Der Artikel fasst dabei zu den Ereignisabläufen zusammen:
"Nach Angaben der Berliner Zeitung war der Vorgang der Festnahme bemerkenswert: Die Transfrau fuhr offenbar nach der Tat zunächst zum Nollendorfplatz und wollte dort beim Edeka einkaufen. Als sie die Waren nicht bezahlen konnte, kam es anscheinend zum Streit."
Der Schwulissimo-Artikel informiert seine Leser zudem mit dem Detail, dass "queere Aktivisten bereits kritisierten, die Behörden hätten die Trans-Frau anfänglich misgendert". Der Täter wurde nach der Festnahme von der Mordkommission der Polizeidirektion West vernommen, die Staatsanwaltschaft Potsdam hat beim Amtsgericht den Erlass eines Haftbefehls wegen Totschlags beantragt.
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