Ausstrahlungsverbote, blockierte Webseiten oder auch Sanktionen gegen Mitarbeiter: Alle Versuche des Westens, den russischen Auslandssender RT mundtot zu machen, sind gescheitert.
Und während das Gespenst der Zensur weiter in Europa umgeht, vergeht kaum ein Tag, an dem Mainstream-Medien nicht die Gefahr der vom Kreml koordinierten Desinformationskampagnen beschwören.
Doch immer mehr Medienkonsumenten lassen diese Warnungen über die vermeintlich allgegenwärtige russische Propaganda offenbar kalt – denn anders ist das permanente Wehklagen der etablierten Medien über die ungebrochene Verbreitung der Inhalte von RT und anderen russischen Medien kaum zu erklären.
Wie etwa jüngst auf der Webseite des britischen Parlaments veröffentlichte Berichte zeigen, ist man im Vereinigten Königreich besorgt, dass RT und die russische internationale Nachrichtenagentur Sputnik das britische Medien-Flaggschiff BBC im globalen Gerangel um Einfluss überholen.
Die Eidgenossen schlagen ebenfalls Alarm, denn in der Schweiz befindet sich RT DE auf der Überholspur und hat schon manche etablierte Medien in puncto Reichweite und Einfluss abgehängt.
Und auch in den deutschen Mainstream-Redaktionsstuben wird beinahe täglich der Kanon der Wehklage über Moskaus medialen Einfluss angestimmt. So jüngst auch in der Süddeutschen Zeitung, deren Aussage RT-Chefredakteurin Margarita Simonjan nicht unkommentiert ließ. Die Zeitung schrieb:
"Der deutsche Ableger des Moskauer Staatssenders RT ist zwar seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine aus der EU verbannt, abrufbar ist dessen Propaganda in Deutschland über Umwege aber nach wie vor. Weitergetragen wird all das nach Einschätzung der Behörden über ein breites Netz aus willigen Helfern, seien es Politiker von der AfD, der Linken und vom Bündnis Sahra Wagenknecht, prorussische Influencer oder Telegram-Aktivisten aus dem Querdenker-Spektrum. (...)
Allerdings tun sich Ermittler schwer damit, die Verbindungen bis ins Detail aufzuklären: Wer wird aus Moskau für Propaganda bezahlt? Wer verbreitet Putins Lügen und Verdrehungen völlig freiwillig?"
Dazu verfasste Simonjan auf ihrem Telegram-Kanal folgenden sarkastischen Kommentar:
"Zwei Jahre später erfuhr Deutschland, dass RT immer noch für sie verfügbar ist. Das ist ein Erfolg."
In Brüssel findet man so etwas aber gar nicht lustig: Kürzlich hat der Europarat vier weitere russische "Propaganda-Medien" verboten.
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