Die Influencerin Cathy Hummels nutzte in einem Werbebeitrag, den sie für eine europäische Kaufhauskette aufnahm und in ihrer Instagram-Story veröffentlichte, die Parole "Alles für Deutschland!"
Der AfD-Politiker Björn Höcke wurde am vergangenen Dienstag zu einer Geldstrafe von 100 Tagessätzen à 130 Euro (insgesamt 13.000 Euro) verurteilt, just weil er in einer Rede ebenfalls diese Parole zitiert hatte.
Der Vorsitzende der Thüringer AfD-Fraktion hatte die Parole bei einer Rede in Merseburg (Sachsen-Anhalt) im Mai 2021 verwendet.
Das Gericht begründete sein Urteil, grob zusammengefasst, damit, dass ein Mann wie Höcke, noch dazu Geschichtslehrer, es hätte besser wissen müssen. Die Anwälte von Höcke haben angekündigt, gegen das Urteil in Revision zu gehen.
Nun reagierte Höcke auf den "Ausrutscher" von Hummels. In einem Tweet, den Höcke am Freitagmorgen online stellte, teilt er einen Screenshot von t-online, in dem sich Hummels für die Verwendung der Nazi-Parole entschuldigt hat.
Sie habe nicht gewusst, welchen Hintergrund der Spruch hat. Höcke schreibt:
"Sehr geehrte Frau Hummels, ich werde Sie leider bei Staatsanwalt Brenzler in Halle anzeigen müssen. Nicht weil ich etwas gegen Sie habe, aber um die Absurdität des Urteils gegen mich zur Kenntlichkeit zu entstellen."
Innerhalb weniger Minuten wurde der Tweet mehrfach kommentiert. Zum einen von AfD-Sympathisanten als auch Gegnern. Hummels hingegen hat sich noch nicht zu Höckes Klageandrohung geäußert.
Die Staatsanwaltschaft in Halle äußert sich gegenüber t-online:
"Eine derartige Anzeige ist hier (bislang) nicht bekannt."
Hummels teilte RTL mit:
"Asche über mein Haupt, ich habe die Berichterstattung zu dem Höcke-Prozess und dessen Nazi-Spruch nicht mitbekommen und wusste nicht, welchen Hintergrund er hat. Ich habe ihn sofort gelöscht und distanziere mich ausdrücklich von rechtsradikalen Parolen und Parteien wie der AfD."
Mehr zum Thema – Prozess um SA-Parole: AfD-Politiker Höcke zu Geldstrafe verurteilt