Ursprünglich geplant war in der nordrhein-westfälischen Stadt Essen die Durchführung eines unspektakulären Kreisligaspieltages der Gruppe C, zwischen dem elftplatzierten AL-ARZ Libanon Essen und dem viertplatzierten RuWa Dellwig 1925.
Der Sonntagnachmittag eskalierte dann jedoch in einer gewalttätigen Auseinandersetzung von unbekannten Zuschauern und Spielern, sodass Polizeikräfte hinzugezogen werden mussten. Laut den Medien kam es neben der Schlägerei auch zum Einsatz von Messern. Zudem seien "Schussgeräusche" zu hören gewesen. Das Chaos endete mit zwei Verletzten.
Die Rheinische Post fasst die Ereignisse zusammen:
"Es ist kurz vor 16 Uhr am Sonntagnachmittag, als auf der Bezirkssportanlage an der Bäuminghausstraße in Essen während eines Fußballspiels der Kreisliga C das Chaos ausbricht und etwa 65 Personen aufeinander losgehen – mit Fäusten, Messern und auch mit mindestens einer Schusswaffe. Die Polizei eilt mit einem Großaufgebot zum Sportplatz, darunter auch Kräfte einer Hundertschaft vom Drittligaspiel in Duisburg, wo es ebenfalls zu massiven Ausschreitungen gekommen ist."
Der betroffene Verein AL-ARZ Libanon Essen teilte im Rahmen eines Facebook-Postings zu den überraschenden Ereignissen am Spielfeldrand mit (Rechtschreibung wie im Original):
"Es war noch eine Minute der ersten Halbzeit zu spielen. Unsere Elf führte in einem stets fairen Spiel 1:0. Bis dahin gab es keine einzige gelbe Karte ! Dann ereignete sich etwas schreckliches. Eine Gruppe bewaffnete Männer rannte auf dem Platz und griff Zuschauer als auch Spieler an. Diese Leute sahen wir zum ersten Mal auf unserer Anlage. Einige Zeugen wollen gesehen haben, das sich die Streitigkeiten vom Altenessener Bahnhof zum Platz übergesprungen ist."
Mehrere Medien, darunter der WDR, berichteten davon, dass es sich anfänglich "offenbar um rivalisierende Zuschauer gehandelt haben soll." Die Ruhr Nachrichten vermelden, dass laut Angaben der Polizei schlussendlich zwei Menschen verletzt wurden. Ein Mann habe dabei "eine oberflächliche Schnittverletzung erlitten." Eine im Anschluss vorgefundene Patronenhülse wurde zu Ermittlungszwecken sichergestellt. "Die Auswertung der Hülse stehe noch aus", so die Polizei.
Wie sie weiter mitteilte, seien noch am Abend "von etwa 100 Menschen die Personalien aufgenommen" worden. Insgesamt seien am Ende des Ereignisses etwa 150 bis 200 Personen auf dem Sportplatz gewesen. Die Polizei sucht weiterhin Zeugen des Vorfalls.
Zu den genauen Hintergründen der Schlägerei werde nun genauer ermittelt, teilte die Polizei mit. Es gebe nach ersten Erkenntnissen "auch Hinweise auf 'Clan-Bezüge'".
Erst im März dieses Jahres hatte es demnach laut Ruhr Nachrichten in Essen die letzte "Massenschlägerei mit Clan-Bezug gegeben". Das Essener Clan-Kommissariat hatte die Ermittlungen übernommen. Diese Beamten seien auch in dem aktuellen Fall eingeschaltet worden, hieß es.
Die Stadt Essen informiert auf ihrer Webseite, dass aktuell in der Stadt rund "593.000 Einwohner*innen aus über 140 Herkunftsländern" leben (Stand 2022). Die "sprachliche, kulturelle und religiöse Vielfalt" gehöre zum "Lebensalltag in der Stadt". Die Migrationsquote in Essen liegt damit bei "38,3 Prozent".
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