Berlin: Anhaltender Großbrand mit giftigen Dämpfen beschäftigt über 150 Feuerwehrleute

Im südwestlichen Ortsteil Lichterfelde steht seit Stunden eine Fabrikhalle in Flammen. Gelagerte Chemikalien und starke Rauchbildung sorgten für eine unmittelbare Gefahrenmitteilung an die Bürger. Betroffen ist demnach ein Gebäude des Rüstungsunternehmens Diehl.

Das Großfeuer war laut lokaler Medieninformation am Freitagvormittag in einem Betrieb in Berlin-Lichterfelde ausgebrochen. Das Unternehmen soll "Metalltechnik" lagern und verarbeiten. Laut einem Feuerwehrsprecher gegenüber dem Sender RBB befinden sich in den Gebäude jedoch auch Chemikalien, "darunter Kupfercyanid und Schwefelsäure". Die Feuerwehr informierte gegen Mittag im Rahmen eines X-Postings:

Der Einsatz startete laut Feuerwehrmeldung um 10:31 Uhr. Mittlerweile seien rund 170 Kräfte im Einsatz. Parallel zu den Löscharbeiten würden "kontinuierlich Luftmessungen im Stadt- und Einsatzgebiet durchgeführt." Laut Feuerwehr brennt es in dem metallverarbeitenden Betrieb auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern. Um 12:46 Uhr erfolgte eine Gefahrenmitteilung an entsprechende App-Nutzer:

Die dringende Empfehlung der Feuerwehr lautet, zurzeit keinerlei Lüftungen und Klimaanlagen zu nutzen. Die Bevölkerung im Umkreis wurde per App-Benachrichtigung aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. 

Der Brand könne demnach "nur von außen und mit Schaum gelöscht werden, unter anderem, um die Bildung von Blausäure zu vermeiden", so ein Feuerwehrsprecher gegenüber dem Berliner Tagesspiegel. Nach Auswertung der Wetterlage und der entsprechenden Windrichtung zögen die Rauchgase von der Fabrik in nördliche Richtung, so die Berliner B.Z. berichtend. Laut dem RBB befinden sich mehrere Schulen im Gefahrengebiet. Diese haben mitgeteilt, dass die Schüler "die Schulgebäude momentan nicht verlassen dürfen." Die Fenster blieben verschlossen. 

Ein Supermarkt, ein Möbelhaus sowie ein Baumarkt in unmittelbarer Nähe wurden vorerst geschlossen. Bis dato gebe es keinerlei Berichte über Verletzte oder sonstige Opfer des Großbrands.

Die Berliner B.Z. informiert darüber, dass es sich bei dem Gebäude um eine Außenstelle des Unternehmens "Diehl Metal Applications" handelt, "weltweit führender Anbieter für die metallische Beschichtung von Bändern oder Stanzteilen". Die von dem Feuer betroffene Berliner Dependance ist wiederum das Unternehmen "Schempp & Decker Galvanik GmbH". Die übergeordnete Diehl-Gruppe ist Zulieferer und "Partner der Bundeswehr und internationaler Streitkräfte ".  

Medienberichte zu möglichen Ermittlungen des Staatsschutzes liegen bis dato nicht vor.

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