Es stellt sich heraus, dass die bundesdeutschen Behörden tief in den Fall um den vermeintlichen chinesischen Spion verstrickt sind, der bis zu seiner Verhaftung Mitarbeiter des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah war.
Nach Presseberichten soll er bereits seit 2007 als Informant für das sächsische Landesamt für Verfassungsschutz tätig gewesen sein. Diese Tätigkeit habe sich über mehr als zehn Jahre erstreckt. 2015 und 2016 sei er dennoch selbst sowohl vom sächsischen Landes- als auch vom Bundesamt für Verfassungsschutz überwacht worden, weil befürchtet worden sei, er sei ein Doppelagent, der seine Informationen über chinesische Aktivitäten gegen chinesische Oppositionelle in Deutschland im chinesischen Auftrag weiterreiche.
Damals habe man ihm nichts nachweisen können, aber das sächsische Landesamt habe die Zusammenarbeit 2018 beendet. Ab 2019 soll Jian G. dann für Maximilian Krah gearbeitet haben.
Der sächsische Verfassungsschutz hat sich bisher nicht weiter zu dem Fall geäußert, "aus Gründen des Geheimnisschutzes". Am kommenden Donnerstag soll sich die Parlamentarische Kontrollkommission Sachsens mit dem Fall von Jian G. befassen. Womöglich könnte dort auch gefragt werden, wie groß der zeitliche Abstand zwischen der Beendigung der Tätigkeit des Mannes für den sächsischen Verfassungsschutz und seiner Anstellung bei Krah war. Oder ob die "Abschaltung" nicht tatsächlich erfolgt ist, um ebendiese Anstellung zu ermöglichen. Oder eventuell gar, um zumindest plausibel leugnen zu können, dass eine Quelle eines Landesamtes für Verfassungsschutz im Büro eines Abgeordneten platziert wurde.
Mehr zum Thema – Farle zur Causa Krah: Faktenlose Hetze zum Zwecke der Wahlmanipulation