Die Polizei hat in Dresden einen Mitarbeiter des AfD-Spitzenkandidaten für die EU-Wahl, Maximilian Krah, wegen Spionageverdachts festgenommen. Das berichtet die ARD.
Bei dem in der Nacht verhafteten Mitarbeiter handelt es sich demnach um den 43-jährigen Jian G., einen deutschen Staatsbürger chinesischer Herkunft. Nach Informationen von ARD, RBB und SWR wirft die Bundesanwaltschaft dem Mann geheimdienstliche Agententätigkeit für eine fremde Macht vor. G. soll für den chinesischen Geheimdienst gearbeitet haben.
G. arbeitet als Assistent für den EU-Abgeordneten Maximilian Krah. Er soll sowohl in Brüssel als auch in Dresden leben. In dieser Funktion soll er laut dem Bericht Informationen aus dem Parlamentsbetrieb an das chinesische Ministerium für Staatssicherheit übermittelt haben, laut ARD "für den chinesischen Geheimdienst zweifellos von großem Wert". Außerdem wird G.vorgeworfen, chinesische Oppositionelle in der Bundesrepublik Deutschland ausspioniert zu haben.
Der Festgenommene soll sich dem Bericht zufolge vor über zehn Jahren deutschen Diensten selbst als Informant angeboten haben. Man habe ihn damals aber für unzuverlässig und einen möglichen Doppelagenten gehalten, weshalb es nicht zu einer Zusammenarbeit kam.
G. kam 2002 als Student nach Dresden und war in der Folge auch als Unternehmer tätig. Zeitweilig war er Parteimitglied in der SPD. Im Zusammenhang mit einer Unternehmensgründung soll er Maximilian Krah kennengelernt haben, der in Dresden als Rechtsanwalt tätig war. Als Krah 2019 für die AfD ins EU-Parlament einzog, stellte er G. als Assistenten ein.
Seit vielen Jahren soll der angebliche Spion in der chinesischen Oppositionsbewegung im Ausland aktiv gewesen sein. Diese Kontakte soll er genutzt haben, um Oppositionelle für den chinesischen Geheimdienst auszuspionieren.
In jüngster Zeit häufen sich angebliche Spionagefälle in der Bundesrepublik. Erst gestern hatte die Bundesanwaltschaft zwei Männer und eine Frau festnehmen lassen, die für China spioniert haben und einen Laser gekauft und ausgeführt haben sollen. Zwischen den beiden Fällen soll es keinen Zusammenhang geben.
Krah ist Spitzenkandidat seiner Partei für die EU-Wahl im Juni 2024 und erfährt derzeit im Wahlkampf besondere mediale Aufmerksamkeit.
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