In dem mutmaßlichen Spionagefall um zwei angebliche russische Saboteure hat das Auswärtige Amt in Berlin den russischen Botschafter einbestellt. Ein Sprecher des Ministeriums von Außenministerin Annalena Baerbock bestätigte gegenüber dem Spiegel einen entsprechenden Bericht des Springerblatts Bild:
"Es ist korrekt, dass die Außenministerin den russischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellen lässt."
Die Bundesanwaltschaft hatte bereits am Mittwochvormittag im fränkischen Bayreuth zwei angebliche Agenten festnehmen lassen, die im Auftrag des russischen Geheimdiensts Sabotageaktionen in Deutschland geplant haben sollen. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Pressemitteilung der Behörde hervor. Bei beiden Verdächtigen handelt es sich um Deutschrussen.
Die Bundesanwaltschaft wirft den beiden unter anderem geheimdienstliche Agententätigkeit, Agententätigkeit zu Sabotagezwecken sowie das "sicherheitsgefährdende Abbilden" militärischer Einrichtungen vor. Dem Hauptverdächtigen Dieter S. wird außerdem die "Mitgliedschaft in der ausländischen terroristischen Vereinigung 'Volksrepublik Donezk (VRD)'" zur Last gelegt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser lobte die Festnahme der angeblichen Spione – und nannte die russische Regierung in diesem Zusammenhang "Putins Verbrecher-Regime". Die SPD-Politikerin erklärte am Donnerstag:
"Unsere Sicherheitsbehörden haben mögliche Sprengstoffanschläge, die unsere militärische Hilfe für die Ukraine treffen und unterminieren sollten, verhindert."
Dies sei "ein besonders schwerer Fall der mutmaßlichen Agententätigkeit für Putins Verbrecher-Regime":
"Wir werden solche Bedrohungspläne weiter durchkreuzen. Unsere Sicherheitsbehörden haben seit dem mörderischen Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine alle Schutzmaßnahmen gegen hybride Bedrohungen durch das russische Regime hochgefahren."
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